Achtsamkeit und Selbstmitgefühl

Mitgefühl ist das wache Bewusstsein darüber, dass alles mit allem zusammenhängt. Damit ist der Aufbau und das tiefe Empfinden eines Selbstmitgefühls ein Segen für jeden, der das Glück hat, dir zu begegnen.

Und ja: Beides kann man LERNEN. Achtsamkeit und auch das Selbstmitgefühl. Durch immer wieder trainieren von einzelnen Aspekten und angeleiteten Übungen (siehe Selbstmitgefühl – Das Übungsbuch)

Leben ist eine Herausforderung

Neuropsychologen, Evolutionsbiologen und eine Reihe anderer Wissenschaftler forschen zunehmend am Themenfeld Empathie, Mitgefühl, auch in Zusammenhang mit Teamarbeit.
Gutherzigkeit wird jedenfalls mit Güte belohnt und dies bringt dann Hilfe in vermeintlicher Not.
Traumata, schlimme Erfahrungen sind Teil in unser aller Leben. Wie häufig kritisieren wir uns dann selbst oder schieben die Schuld einer äußeren „bösen“ Macht zu, die es offenbar schlecht mit einem meint?
(War ja klar, dass gerade MIR das passieren würde!)

NEIN.
Das Universum will dir nichts böses.
Du darfst jedoch erkennen, du BIST das Universum. Teil des Ganzen und somit das Ganze.

Selbstmitgefühl zur Heilung aller Wunden

Kristin Neff berichtet über dramatische Heilungen durch die Kraft des Selbstmitgefühls: So sollen selbst heftigste Traumata mitsamt ihrer physischen und emotional-psychischen Verletzungen wieder geheilt werden können.

Liebe lässt Bitteres süß schmecken. 
Liebe macht Schmerz zu Heilbalsam.
Liebe verwandelt Dornen in Rosen.
Liebe macht Essig zu süßem Wein.
Liebe macht harten Stein weich wie Butter.
Durch Liebe wird weiches Wachs zu hartem Eisen.
Durch Liebe erhält Trauer das Aroma von Freude.
Durch Liebe sind Stiche wie Honig.
Durch Liebe sind Löwen harmlos wie Mäuse.
Durch Liebe ist Krankheit Gesundheit.
Liebe erweckt die Toten zum Leben.
Liebe macht den König demütig wie einen Sklaven
Dschalal ad-Din Muhammad Rumi (1207 – 1273)
[zählt zu den bedeutendsten persischsprachigen Dichtern des Mittelalters und gilt als Mitbegründer der islamischen Mystik]

Die Erkenntnisse sind somit keine neuen.
Doch schickt es sich, in einer Welt des ICH Wahns dann noch zusätzlich auf sen EGO zu schauen, SICH gar zu LIEBEN?

Yep! Denn, wer echtes und tief empfundenes Selbstmitgefühl entwickelt hat, der kümmert sich zwangsläufig um das Wohl des Nächsten genauso wie um das eigene (Anleitung zum Selbstmitgefühl als Buch Selbstmitgefühl – Das Übungsbuch: Ein bewährter Weg zu Selbstakzeptanz, innerer Stärke und Freundschaft mit sich selbst )

Denn alle Gesetze werden in einem Wort erfüllt, in dem: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.„
Galater 5.14.

Lerne deinen Körper (wieder) zu lieben

Ja, gerade in der heutigen Welt des ewigen Vergelichs auf Instagram oder, vielleicht noch schlimmer, auf der Dating-App Tinder werden wir direkt und ohne Rücksicht auf Verluste nach unserem Aussehen be- und verurteilt. Doch es liegt in unserer Hand, unser Selbstverständnis demgegenüber zu verändern:

Dankbar dafür sein, was er für dich macht. Er lässt dich die Welt beGREIFEN und fühlen.

1. Schreib dir deine Selbsteinschätzung über den eigenen Körper auf:
   Was magst du an deinem Aussehen und am Funktionieren deines Körpers generell?
   Bedankst du dich denn bei deinen Füßen regelmäßig, dass sie dich umhertragen oder für deine angenehme Stimme?
   Sei dabei kreativ und schreib dir alles auf, wofür du deinem Körper dankbar bist.
2. Nun richte einen freundlichen Blick auf die („weniger schönen“) Aspekte an deinem Körper, die zu lieben dir noch schwer fällt: Zu kurze Beine, sensible Haut…? Bleib dabei so objektiv wie es dir möglich ist.
3. Geh von deinem mitfühlenden Herzen aus und erinnere doch daran, wie immens der Druck durch die ungeschriebenen Gesetze der Medien (TV, Magazine und klar: die Social Media wie Instagram, Snapchat oder Facebook) ist.
4. Vielleicht kannst du trotzdem Dankbarkeit und Zärtlichkeit für die Aspekte deines Körpers aufbringen, die du gern verändern möchtest. Finde dabei auch heraus, ob du WIRKLICH Veränderungsbedarf hast, gib deinem Körper doch lieber die Bewegung und Nährstoffe, nach denen er sich sehnt.
   Erinnere dich: du willst dich wohlfühlen und zufrieden sein

Vergib denen, die dich schädigten! Vergib dir selbst!

Wenn du aber nun alles in dir heilen willst, bedeutet das auch: Vergebung. Dir selbst und den Menschen, die dich geschädigt haben, auf welche Arten und Weisen dies auch immer der Fall gewesen sein mag. Vergeben heilt. Und dabei kommt es nicht darauf an, dies in persona zu vollziehen.

Vergeben findet IN DIR statt. Denn:
Wenn dich zum Beispiel

• jemand in deiner Schulzeit immens und
• tief ins Herz hinein beleidigt hatte
• ein Partner „unfair“ zu dir war, du im Job über den Tisch gezogen wurdest…

mach dir bewusst, dass diese Menschen, denen DU nun die MACHT über dein Lebensglück gibst, möglicherweise nicht mal mehr deinen Namen kennen… oder gar schon verstorben sind.

Meditation – bei sich selbst ankommen

Eine große Hilfe kann auch das Tool der Meditation sein (vgl dazu auch mein Interview mit Laura Malina Seiler, die sich damit ihr Business aufbaut, Menschen zum Meditieren zu verführen 😉

Hier findest du als kostenlosen Download eine Meditation für Selbstmitgefühl und Loving-Kindness [mp3-download. Dauer der Meditation: 20 Minuten]

Tägliches Training – der leichteste Weg, Gutes zu tun

Kristin Neff, Professorin für Psychologie & Persönlichkeitsentwicklung, Universität Austin/Texas, war die erste, die das buddhistische Konzept des Selbstmitgefühls psychologisch erforschte.
Darauf aufbauend entwickelte sie, gemeinsam mit Christopher Germer, das achtwöchige Programm Achtsames Selbstmitgefühl.

Dieses Programm gibt es nun für jeden einfach zugänglich auch in Buchform Selbstmitgefühl – Das Übungsbuch: Ein bewährter Weg zu Selbstakzeptanz, innerer Stärke und Freundschaft mit sich selbst, sogar inklusive aller Audio-Downloads der Meditationen.

In meinen Augen ein ECHTER SCHATZ, den zu heben sich wirklich lohnt 🙂

Collard, Patricia (2017) „Sei achtsam mit dir. Achtsamkeit und Selbstmitgefühl: Der leichteste Weg dir etwas Gutes zu tun“