Dringend: Gute Lehrer gesucht!

Der Arbeitsmarkt: Es ist HART einen guten Job zu finden. Erst recht wenn es ein Beruf sein soll, der einen erfüllt. In den man seine Ressourcen und Talente voll mit-einbringen kann…

in allen Bereichen. In allen?
Die aktuelle WIA Wirtschaftsmagazin titelt mit einer JOBGARANTIE für künftige Lehrer:
paradiesische und sichere Jobchancen für angehende Professoren aller Studienrichtungen;
Die Bayern versuchen sogar schon Österreicher anzuwerben, mit besserem Gehalt anzulocken. 40 000 Lehrer fehlen und so gibt es nun schon Hilfeschreie, ob man denn nicht Fachkräfte aus dem Osten, bzw. ohne pädagogischen Hintergrund unterrichten lassen sollte.
Oder von der Uni Lehramtsstudenten frühestmöglich in den Lehrprozess einbinden.

Ingenieure für den Mathe-Unterricht, Grundschullehrer ans Gymnasium, Hilfe aus dem Ausland: Auf der Suche nach Lehrern buhlen die Deutschen Bundesländer immer aggressiver um Pädagogen.

Von 2012 bis 2025 gehen 60.000 LehrerInnen in Pension – Für „Nachschub“ ist nicht gesorgt, die Bildungsministerin hat eine Kampagne gestartet die das Image der Lehrenden aufpeppen soll. Die Einstiegsgehälter und- konditionen sollen besser werden… etc (vgl Imagekampagne gegen Lehrer-Mangel)

doch könnte es nicht wichtig sein, die Lehrer so auszubilden, dass sie sich mit BESSEREN Methoden (à la Birkenbihl etc) und Stress-Management eine umfassende Ausbildung durchleben, anstatt nur Fachspezifisch“ Profis zu sein? BeGEISTerung fürs eigene Fach vermitteln ist die Nummer eins. erst wenn die gegeben ist, nimmt der Lernerfolg der Schüler drastisch zu (vgl. Wie Kinder heute lernen (sollten)

Lesetipps:
Der Standard, „Die Besten wählen andere Berufe“
Süddeutsche, „Mangel an Lehrkräften

3 Gedanken zu „Dringend: Gute Lehrer gesucht!“

  1. Klar zeigt sich die Wertschätzung auch durch den Lohn. Da bin ich absolut mit dir einig. Doch in der Debatte um die Berufsattraktivität geht es den Lehrern nicht in erster Linie um den Lohn. Viel wichtiger wäre es den Lehrerinnen und Lehrern, dass die Belastung kleiner würde. Die Belastung durch ständige Reformen (Reformitis lässt grüssen!). Da gebe ich der Bildungsministerin in Finnland absolut Recht wenn sie sagt (Zitat aus http://www.sueddeutsche.de):
    In anderen Ländern kann man manchmal beobachten, dass bei jedem Regierungswechsel versucht wird, das System umzukrempeln. Bei uns ist das nicht so. Darum bleibt den Lehrern ausreichend Zeit für ihre eigentliche Arbeit, weil sie sich nicht ständig mit Reformen befassen müssen.(Zitat Ende)

    Betreffend Lohn hat der Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH kürzlich eine Salärvergleichsstudie „Löhne Lehrpersonen – Privatwirtschaft“ in Auftrag gegeben deren Ergebnis ich hier gerne kurz erwähnen will.

    Herausgekommen ist Folgendes (Zitat aus Bildung Thurgau 2-2010):
    Während der Unterrichtswochen arbeiten Lehrpersonen im Durchschnitt 49 Stunden und in den unterrichtsfreie Wochen durchschnittlich 12 Stunden. Die Ferien im engeren Sinn beträgt rund 5.4 Wochen. … der Vergleich mit europäischen Arbeitszahlen zeige, dass die Schweizer Lehrpersonen absolute Europameister im Vielarbeiten seien!(Zitat Ende)

    Fazit: Die Lehrpersonen in der Schweiz arbeiten pro Jahr 3 Wochen gratis.

    Ich will keine lange Diskussion über den Lohn führen. Dies führt weg vom Thema.

    Es geht darum, die Berufsattraktivität zu fördern und dies geschieht meiner Meinung nach mit folgenden Punkten:
    1. Sichtbare Wertschätzung (siehe die zwei Berichte aus der sueddeutschen Zeitung im 2. Beitrag).
    2.Mehr Zeit, weniger Stoffdruck: Der Lehrplan sollte gekürzt werden auf das WESENtliche! Zu vieles wird wieder vergessen!
    3. Kleinere Klasse: Dies ist für mich einer der wichtigsten Punkte. In der Schweiz sind die Klassengrössen zur Zeit durchschnittlich etwa 21 Kinder. Um ein gutes Arbeitsklima zu haben, wären meiner Meinung nach 18 Schüler optimal, lieber noch weniger (je nachdem, ob man Kinder mit speziellem Förderbedarf in der Klasse hat). In Deutschland liegen sie so um die 28 oder mehr. Das finde ich bedenklich!
    4. Realistischer Berufsauftrag: Immer mehr grössere oder kleinere Aufträge werden unter dem Paket „Das gehört zu deinem Berufsauftrag“ verpackt. Diese „Berufsaufträge“ sind oft überrissen. Hier gehören klare Richtlinien her.
    5. Mehr Zeit für den Unterricht: Die Studie hat gezeigt, dass Lehrer gleich viel Zeit in die Vor- und Nachbereitung investieren, wie sie unterrichten. Hinzu kommen Elterngespräche etc., was zum Berufsauftrag gehört. Dies ist leistbar. Was aber ständig hinzu kommt ist diese „Reformitis“, womit ich wieder bei einem Punkt bin, den die finnische Bundesministerin oben sehr schön erklärt hat . Und schliesslich
    6. Konkurrenzfähige Löhne: Wenn jemand aus der Privatwirtschaft den Lehrer-Beruf wählt, sollten die Löhne schon einigermassen vergleichbar sein. Im Moment sind sie dies nicht. Sie stehen bei der Berufswahl aber auch nicht an erster Stelle, sondern eher an letzter.

    Danke für den Video-Link: Ein toller Bericht. Für mich ein Vorbild für den Erfolgskurs (dynamisches Selbstbild). 🙂

  2. ja gebe dir in allen Punkten recht stimme zu.
    doch du in der Schweiz weißt vielleicht auch dass diese wert-schätzung sich im GEhalt widerspiegelt. Die Ehälter der Schweizer Lehrer sind um einiges höher als hier oder in Deutschland.
    DAS ist und kann nicht die Lösung sein, sdoch zeigt eine Art Wert-Schätzung, nicht wahr?
    Als Tipp empfehl ich dir mal im Internet (HIER ZB: TEACH ) Episoden oder Videoausschnitten von TEACH Tony Danza anzusehen. Kennst ihn vielleicht war ein sehr bekannter Schauspieler in „Wer ist hier der Boss?“ oder „Taxi“ und geht heute seiner ursprünglichen Berufung nach LEHRER sein. und die US KAmera begleitet ihn vom ersten Schultag bis… das ist DIE Heraus-forderung seines Lebens….WOW this is certainly not what you expected as absolutely not the easiest job in the world…

    wenn dus gesehen hast gerne rückmeldung an mich GRÜßE!!

  3. Diese Debatte läuft auch in der Schweiz. Die Frage steht im Raum: „Wie kann man den Lehrerberuf attraktiver machen?“. Der Punkt ist dabei nicht in erster Linie der Lohn, sondern die grosse Belastung, mit der die Lehrer heutzutage zu kämpfen haben. Lehrer sind so sehr belastet, dass viele entschieden haben, das Pensum zu reduzieren um genügend Zeit zu haben, so vorzubereiten und zu unterrichten, dass sie ihren eigenen und den Ansprüchen der Eltern, Schulleiter und Gesellschaft genügen können. Rechnerisch heisst das, dass Teilzeit-Lehrer/Innen mehr arbeiten als Vollzeit-Lehrer/Innen.

    Wie kann man nun den Lehrer-Beruf attraktiver machen? Meiner Meinung nach ist eines der wichtigsten Dinge die Wertschätzung. Wird positiv über den Beruf geredet, fühlen sich auch andere Leute zu diesem Beruf hingezogen. Und ich kann euch sagen: Lehrerin zu sein hat viele schöne Seiten! 🙂
    Wer hört denn schon mal jemanden öffentlich über gute Lehrer reden? Hier in der Schweiz sind die Lehrer immer nur die mit den vielen Ferien…

    Dazu passt übrigens ein gutes Beispiel aus Finnland: Der redet sehr schön über „seine“ Lehrer/Innen: http://www.sueddeutsche.de/karriere/finnland-und-pisa-man-kann-eine-schule-nicht-einfach-verpflanzen-1.1040373-2

    Und auch dieser Link passt gut zur Debatte: http://www.sueddeutsche.de/karriere/gute-lehrer-nicht-nur-geistesgestoerte-und-sadisten-1.1037704

    Grüsse
    Andrea

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