Wie Kinder heute lernen (sollten)

Kinder lernen mit Begeisterung. Mit Schuleintritt verringert sich diese zusehens

Immer mehr Kinder sind eingespannt im Alltag, haben häufig großen Druck alles noch zu schaffen, den Leistungsanforderungen zu entsprechen. Prof. Dr. Martin Korte hat sich mit diesen Themen auseinander gesetzt und gibt Hinweise aus der Neurobiologie, denn kleine Kinder lernen mit Begeisterung. Sobald sie zur Schule gehen geht es nur mehr um Lernen-müssen.
Warum? Und wo sind Lösungsansätze?

Lehrende sind wichtiger als Didaktik
Es ist nun neurobiologisch untermauert, dass die Begeisterung der Lehrenden größeren Einfluss auf den Lernerfolg der Schüler hat, als eine noch so didaktisch vorbildlich gut gestaltete Lehrstunde. Dies zeigt sich in zum Teil ZWEI Notengrade besserer Ergebnisse.

Lernen macht glücklich:

… Hirnstrukturen, die Fakten verarbeiten, sind dieselben, die auch Gefühle verarbeiten. Das Gehirn lässt sich also über Lernen in seinem Gefühlshaushalt beeinflussen und umgekehrt. Lernen macht glücklich, und wer glücklich ist, lernt leichter. Es hilft … sich selbst positiv zu beeinflussen, sich also mit einem Lächeln im Gesicht an die Hausaufgaben zu setzen. Dann gelingt Lernen leichter.

vom mühevollen Pauken zum Lernen mit Spaß

Man beurteilt das gegenwärtige Lernen …nach den alten Lernerfahrungen. Waren die positiv, setzt man sich auch mit den nächsten Herausforderungen motiviert auseinander. Deshalb sind anfangs kleine Lerneinheiten und Zwischenziele wichtig, um … Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Haben sie erst einmal die Erfahrung gemacht, dass Lernen Spaß macht, kann man die Anforderungen steigern.

Glück durch Herausforderung

Kinder wollen ernst genommen werden, und das verlangt eine ehrliche Rückmeldung. Außerdem schüttet unser Hirn erst dann das Glückshormon Dopamin aus, wenn die bewältigte Aufgabe eine echte Herausforderung war.
Wir dürfen Kinder aber auch nicht überfordern, …nicht einschüchtern. Wer Angst hat …, der kann nicht effizient lernen, … assoziatives Denken ist eingeschränkt.

Sollte man belohnen?

Belohnungen sind wichtig für die Motivation, müssen aber wechseln, sonst geht die Überraschung verloren. …sollten zudem nicht immer etwas Materielles sein. … Aber Zuwendung, Zeit für ein gemeinsames Spiel, ein Ausflug – ist… viel wertvoller. …
Lehrer können ihre Schüler über Belohnungen motivieren.
…anerkennendes Kopfnicken, wenn man die Klasse verlässt, ein kurzer Satz wie:
„Das war heute eine Spitzenleistung von dir“ – das bewirkt viel.

ein Motivationstipp?

Was hilft, ist auch die richtige Taktik: -erst das Schöne, Aufregende lernen, was einem Spaß macht – und dann, wenn das Gehirn in der richtigen Stimmung ist, das Anstrengendere, was man nicht so gerne macht,….

Tipp:
Korte Prof. Dr.,Martin: Wie Kinder heute lernen
Quellen:
Lust auf Lernen machen, Klett 11/2009
BR Tagesgespräch 30.04.2010