Der österreichische Philosoph Konrad Paul Liessmann („Theorie der UNBILDUNG: Die Irrtümer der Wissensgesellschaft„) schreibt über die Lust an der Bildung, die Universitäten von heute und was wir bräuchten, um bereit für eine Wissensgesellschaft zu sein …
Käme ich mit derselben emotionalen Ausstattung wie damals (an eine Universität heute nach Bologna) … wäre ich wohl zutiefst verstört…
Universitäten sind doch keine Fabriken zur Produktion von Humankapital
Wären wir eine Wissensgesellschaft, gehörten LEHRER zu den am höchsten angesehenen und best bezahlten Berufen. Das Gegenteil ist der Fall. Dazu einige Hinweise.
Früher war „der Lehrer“ angesehen wie „der Doktor“ oder „der Pfarrer„, doch hat mit den Jahren nicht nur das Ansehen abgenommen , sondern auch die so genannte „Sicherheit“. Möglicherweise erfolgte dieser Trend aus aus gutem Grunde, einige „schwarze Schafe“ hätten die ihnen verliehene MACHT ausgenützt und im System durch schlechte Leistungen geglänzt.
Wir haben in den Unis Zustände in denen wir keine Perspektiven bieten können außer die des Prekariats Wir haben Arbeitsverhältnisse für Wissenschaftler die jeder Beschreibung spotten
Es ist lachhaft, von einer „Wissensgesellschaft“ zu sprechen.
Denn von verbeamteten Lehrern oder auch Universitäts-Bediensteten sind wir in Österreich schon lange weg gekommen. Schlechte Bezahlung und BEFRISTETE Arbeitsverträge sind die Norm geworden, die Planung ist gerade mal für wenige Semester im vorhinein möglich.
Danach zu fragen „Wozu Bildung“ ist so sinnvoll wie zu fragen „Wozu leben?“ Bildung trägt ihren Sinn in sich … der Mensch nicht als fertiges Wesen auf die Welt kommt und nicht wie eine Pflanze entwickelt…
gälte Bildung als etwas erstrebenswertes als knappes Gut, müssten doch alle danach gieren wie sie nach GELD gieren.
Information ist doch heute über das Internet stets und für jeden verfügbar!
Richtig! und absurd um beurteilen zu können was relevant und was irrelevant ist muss ich im klassischen Sinne gebildet sein… heute haben wir die Informationsflut demokratisiert
Alle könnten schwimmen und gleichzeitig haben wir die Schwimmschulen geschlossen.
Interessantes aktuelles Detail dazu:
Die Unis sollen ab 2013 neu finanziert werden, ua über BELIEBIG hohe Studiengebühren, dazu sollen diejenigen BESTRAFT werden, die etwas länger brauchen (nach der Mindeststudienzeit genannt: „Langzeitstudenten„), weil sie nicht anders können oder wollen (familiäre, gesundheitliche, soziale Gründe…)
Irgendwann soll mir mal wer erklären wieviel ein Student kostet, der KEINERLEI Universitäre Einrichtungen nutzt und KEINEN Kurs belegt… hm…
Universität öffnen für jeden der lernen will?
Vielleicht könnte es anders gehen, dass ein jeder, egal welchen Alters, sich für Universitäre Bildung JEDERZEIT inskribieren könnte, Kurse besuchen, nicht nur um die eigene EMPLOYABILITY zu erhöhen (damit seinen Marktwert am Arbeitsmarkt zu verbessern, was ein angenehmer Nebenaspekt sein kann), sondern schlicht, weil er/sie seinem Interesse nachgehen und LERNEN möchte!
mehr dazu:
- „Liessman, Paul: „Theorie der Unbildung: Die Irrtümer der Wissensgesellschaft„
- Vortrag Dr. Liessmann über Bildung
Seit 2000 befasst sich Andreas K. Giermaier MSc. BSc. wissenschaftlich mit gehirn-gerechten Strategien für Erfolg beim Lernen, im Business und in der Psychologie.
Mit seinem damals zusammen mit Vera F. Birkenbihl gegründeten Online-Coaching-Magazin, dem Blog „Lernen der Zukunft“ erreicht er heute hunderttausende Leser, über seinen YouTube Kanal mittlerweile Millionen.
Dadurch wurde er zum gefragten Guide durch den Dschungel des Wissens. In seiner Gesprächsreihe zum „Gelingenden Leben“ interviewt er zudem regelmäßig namhafte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und vor allem Wissenschaft.
Ja, er hat Recht. Ich habe es zwar so noch nicht gesehen, aber Schulen und Lernen müsste tatsächlich ähnlich wie eine Bank und Geld sein. Davon sind wir momentan aber noch weit entfernet.
Was mich bei der kurzen Video-Sequenz etwas irritiert ist das süffisante Lächeln der anderen Diskussions-Teilnehmer/innen…