Regeln für eine Welt voll Ablenkung
Podcast hören, E-Mails beantworten, Snack kauen, Sprachnachricht aufnehmen – gleichzeitig. Toll was ich alles kann oder? Gerade als Wissensvermittler (Trainer, Coach…) dürfen wir viel Neues lernen und verarbeiten, doch nicht alles auf einmal!
Geht es nur mir so oder ist dieses so genannte Multitasking irgendwie… nicht gut?
Jedenfalls sind wir von unserer Gehirnarchitektur her nicht dafür ausgelegt siebenunddreißig Tasks parallel zu machen. Denn: Wenn du echt TIEF eintauchen willst und damit wohl weit BESSERE Ergebnisse erzielst, wirst du langfristig nicht nur entspannteres sondern auch erfolgreicheres (und wohl auch finanziell reicheres) Leben führen können. Klingt irgendwie logisch oder? Yep denk ich auch. Da dies aber leichter gesagt als getan ist, habe ich die Methode der [amazon_textlink asin=’3868816577′ text=’DEEP WORK‘ template=’ProductLink‘ store=’lernderzuku-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’ee8034b1-1c6a-11e7-bf67-79980487e1f5′] geholt und werd sie Ihnen hier mal in ihren Grundzügen vorstellen
Was ist Deep Work
In unserem Alltag sind wir heutzutage allzu oft nur mehr im reaktiven Modus unterwegs, doch die Phasen in denen ECHT was weitergeht, wo echte Ergebnisse erzielt werden, sind diejenigen in voller Aufmerksamkeit auf die Aktivität.
Wers lieber als Definition mag,
Deep Work sind professionelle Aktivitäten, die in einem Zustand von ablenkungsfreier Konzentration durchgeführt wird und dabei die kognitiven Fähigkeiten bis an die Grenze beansprucht
Im Gegensatz dazu steht die Shallow work, das sind die kognitiv anspruchsarmen, logischen Aufgaben, die man durchführt während man abgelenkt ist. Da steckt meist nicht wirklich Mehrwert für die Welt drin und außerdem einfachst zu kopieren (oder wohl bald von Robotern oder Computern zu erledigen…
Erfolg der Zukunft
Was sind denn die beiden Forderungen in der New Economy?
- Die Fähigkeit in kurzer Zeit vermeintlich schwierige Aufgaben zu meistern
- Die Fähigkeit auf einer Elite-Level zu produzieren, in Hinsicht auf Qualität und Geschwindigkeit
Wenn Sie etwas WIRKLICH lernen wollen, dann sollten Sie 100% Ihrer Aufmerksamkeit genau auf dieser Aufgabe haben.
High Performance kann man lernen
High Performance ist ja so ein Schlagwort, wir sollen beste Leistung auf Abruf hinlegen können. Ja gern. Aber das darf man auch ÜBEN. Nicht zuhause 2500 Tasks parallel anstoßen und dann in der beruflichen Herausforderung noch darüber hinaus von Ihrem Gehirn verlangen, es solle nun SCHNELL und EFFEKTIV mit voller Konzentration arbeiten können. Ihr GEHIRN kann das. Aber dazu dürfen Sie es darin üben. So geht Meisterschaft! Für mich fasst dieses Zitat vom Big Shift Coach Martin Weiss vieles schon zusammen.
Stell dir vor, Sebastian Vettel bei seinem Formel 1 Rennen. Wie oft hast du ihn da schon Whats App Messages beantworten sehen?
Martin Weiss
Gern verweise ich dazu auf die Studien von [amazon_textlink asin=’3629130798′ text=’Anders Ericsson‘ template=’ProductLink‘ store=’lernderzuku-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’3554399d-1c6b-11e7-b89c-1d48d60d4c34′] der untersucht hat, was die Elite, die BESTEN Ihres Feld dahin gebracht hat. Dramatisch verkürzt hatte dies [amazon_textlink asin=’3492258190′ text=’Malcolm Gladwell in die 10.000 Stunden Regel‘ template=’ProductLink‘ store=’lernderzuku-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’445578ee-1c6b-11e7-bff1-c929ebf5721f‘] gepackt. Diese ist so nicht korrekt und es auf die Menge an Stunden zu schieben ist schlicht falsch, aber die Grundidee passt.
Super kompakt kann man das auch als Formel ausdrücken
Hochqualitative Arbeitsergebnisse = (Eingesetzte Zeit) x (Intensität des Fokus)
[amazon_link asins=’3868816577′ template=’ProductAd‘ store=’lernderzuku-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’93a5e292-1c6b-11e7-bb1f-4f1632418252′]Cal Newport gibt uns eine Reihe an Anleitungen an die Hand, mit denen wir wieder fähig werden sollen, uns in diese Aufmerksamkeits-Deep-Work-Zustande zu bringen, wenn wir sie brauchen:
1. Werde zum Mönch (Monastic)
Die Mönchische Deep Work Philosophie
Es geht darum, sich so weit wie möglich von der Außenwelt abzuschotten, zum Beispiel nicht in den Social Media aktiv zu sein, die Mail-Adresse nicht bekannt zu geben und sonstige Maßnahmen zu ergreifen, um „Deep Work“ zu vollbringen. Wenn wir die Metapher des Kloster (claustrum=abgeschieden) aufgreifen bedeutet das, wie ein Mönch FASTEN so wenig der oberflächlichen Arbeit wie möglich. In diesen Phasen kann man somit jedenfalls die Shallow Work radikal minimieren.
2. Arbeite abwechselnd (bimodal)
Die Bimodale Deep Work Philosophie
In dieser Variante empfiehlt Cal Newport, sich längere Deep Work Phasen einzuräumen. Er meint, Deep Work könne extreme Produktivität hervorrufen, doch nur dann, wenn der Betroffene (also wir 😉 ) ausreichend zeit bereitstellt um die maximale Intensität zu erzielen. In dieser Philosophie die Mindestzeit bei einem ganzen Tag. Dies kann ausgeweitet werden hin zu Wochen. Diese völlige Abschottung über Tage und Wochen hilft besonders denjenigen, die sich sonst schwer tun und ihre entscheidenden Aktivitäten in weniger aufmerksamkeitsstarken Bereichen nicht für sich nutzen können.
3. Arbeite Rhythmisch oder „die Kette nicht unterbrechen“
Die rhythmische Deep Work Philosophie
Hier geht es darum, die Arbeit am Business, wie immer sie sich im Einzelfall darstellt, zu einer regelmäßigen Gewohnheit zu machen. Der „Trick“ besteht darin, die Kette nicht zu unterbrechen.
Sich Zeitblöcke angewöhnen: effektiv in Zeiteinheiten ablenkungsfrei und zielorientiert arbeiten.
Das beste Beispiel wäre bspw ich, wenn ich mir vornehme, jeden Tag abends von 21-22 Uhr an einem neuen Blogartikel für LernenDerZukunft.com zu arbeiten und dies dann aber auch brav durchziehe. In dieser Philosophie kann man wohl nicht so sehr tief eintauchen in die Tiefe wie bei der vorgenannten allerdings ist sie auch die “alltags tauglichste”.
4. Arbeite wie ein Journalist
Die journalistische Deep Work Philosophie
Diese scheint schon fast meisterlich, denn hierbei gelingt es uns wie mit einem Lichtschalter, uns in den Aufmerksamkeits-Zustand zu versetzen. Ein Bsp. dazu sind Journalisten. Diese sind darauf trainiert, sozusagen auf Knopfdruck und mit kurzfristigen Abgabeterminen zu produzieren. Und doch ist es jedenfalls beeindruckend, wenn das jemand ad hoc beherrscht. Doch es ist (offensichtlich) erlernbar. Unser Gehirn bekommt das für uns hin 🙂
Seit 2000 befasst sich Andreas K. Giermaier MSc. BSc. wissenschaftlich mit gehirn-gerechten Strategien für Erfolg beim Lernen, im Business und in der Psychologie.
Mit seinem damals zusammen mit Vera F. Birkenbihl gegründeten Online-Coaching-Magazin, dem Blog „Lernen der Zukunft“ erreicht er heute hunderttausende Leser, über seinen YouTube Kanal mittlerweile Millionen.
Dadurch wurde er zum gefragten Guide durch den Dschungel des Wissens. In seiner Gesprächsreihe zum „Gelingenden Leben“ interviewt er zudem regelmäßig namhafte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und vor allem Wissenschaft.
Vielen Dank für diesen Beitrag! Es war wirklich aufschlussreich! Liebe Grüße 🙂
Super, Philipp, freut mich, wenn ich dich da auf die richtige Fährte locken konnte. Mit deiner Selbstständigkeit, was genau willst du denn mit deinem Leben machen ? 🙂 Gerade wir im Coaching Bereich sind ja SEHR empfindsam auf das WHY bevor es um all die Produktivitäts Tools geht …
Konzentriert arbeiten von Cal Newport ist ein tolles Buch, das mir in meiner Selbstständigkeit viel weitergebracht hat 🙂
Ich hab unlängst auch seine 4 Grundprinzipien in einem Video zusammengefasst: https://youtu.be/Rl6x_liPrAg
Toll ! Goethe, Schiller, Shakespeare … ! Die sagten uns dies doch schon ? !