Haben Sie sich schon mal der Frage gestellt, wie es überhaupt zur Messung des IQs gekommen ist?
Was ist der so genannte Intelligenzquotient und:
was besagt die Nummer über die (!) Intelligenz des Einzelnen?
Möglicherweise können Überprüfungen einige Stichpunkte zu der zum Zeitpunkt t gegebenen Situation abbilden. Doch sind die Fehlerquellen immens. Und wer sich zB mit Stephen Jay Goulds „FALSCH VERMESSENEN MENSCH“ auseinander setzt oder Artikel dazu studieren möchte, gern.
In jedem Fall weise ich an dieser Stelle gerne auf Howard Gardner hin, der uns mit seinem Konzept der MULTIPLEN INTELLIGENZEN eine Vielfalt Intelligenz-Definitionen* formuliert hat:
- Sprachlich: Fähigkeit, Sprache treffsicher einzusetzen, um die eigenen Gedanken auszudrücken und zu reflektieren. Auch die Fähigkeit, das Sprechen anderer zu verstehen, gehört zur sprachlichen Intelligenz. Berufe: Dichter, Schriftsteller, Journalist, Rechtsanwalt, Sprachwissenschafter, …
- Musikalisch: Fähigkeit, Musik zu komponieren oder zu spielen, ein besonderes Gefühl für Klang, Harmonie, Rhythmus und Intonation gehört dazu, ebenso eine entsprechende Hörfähigkeit.
Berufe: Musiker, Komponist, Dirigent, … - Logisch-mathematisch: Fähigkeit, Schlussfolgerungen aufzustellen bzw. zu verstehen, mit Abstraktionen und Strukturen leicht umgehen zu können. Die logisch-mathematische Intelligenz bezeichnet auch die Fähigkeit mit Zahlen, Mengen und mentalen Operationen umzugehen.
Berufe: Wissenschaftler, Computerfachleute, Philosoph, … - Räumlich: Fähigkeit, räumliche Zusammenhänge leicht zu erkennen und gedanklich umformen zu können. Sie geht einher mit einem stark ausgebildeten räumlichen Vorstellungsvermögen.
Berufe: Architekt, Künstler, Bildhauer, Schachspieler, Seefahrer, Kartograph, … - Körperlich-kinästhetisch: Fähigkeit zu einer aussergewöhnlichen Beherrschung, Kontrolle und Koordination des Körpers und einzelner Körperteile.
Berufe: Sportler, Schauspieler, Tänzer, Chirurg, … - Intrapersonal: Die Fähigkeit, seine Impulse zu kontrollieren, eigene Grenzen zu kennen und mit den eigenen Gefühlen klug umzugehen.
Berufe: Schriftstellern, Schauspielern, Künstler, … - Interpersonal: Fähigkeit, andere Menschen zu verstehen und mit ihnen einfühlsam zu kommunizieren.
Berufe: Therapeut, Politiker, Lehrer, Verkäufer, … - Naturalistisch: Fähigkeit, Lebendiges zu beobachten, zu unterscheiden und zu erkennen, sowie eine Sensibilität für Naturphänomene zu entwickeln.
Berufe: Biolog, Förster, Botaniker, (Tier)arzt, … - Spirituell-Existentiell: „potentielle Intelligenz“Fähigkeit, grundlegende Fragen der Existenz zu verstehen und zu durchdenken.
Berufe: Philosoph, …
Wenn Ihnen diese Vielfalt aan Intelligenzen noch nicht reicht, erwähne ich gerne noch Daniel Goleman: er definiert den EQ-, die Emotionalen Intelligenz. Kurz: Bevor Sie irgendwelchen Skalen vertrauen, HINTERFRAGEN Sie WAS gemessen wird, und OB Menschen überhaupt als Zahl erfassbar sind…
(vgl. mein Kommentar in DIE PRESSE)
*vgl. Kooperatives Lernen
Seit 2000 befasst sich Andreas K. Giermaier MSc. BSc. wissenschaftlich mit gehirn-gerechten Strategien für Erfolg beim Lernen, im Business und in der Psychologie.
Mit seinem damals zusammen mit Vera F. Birkenbihl gegründeten Online-Coaching-Magazin, dem Blog „Lernen der Zukunft“ erreicht er heute hunderttausende Leser, über seinen YouTube Kanal mittlerweile Millionen.
Dadurch wurde er zum gefragten Guide durch den Dschungel des Wissens. In seiner Gesprächsreihe zum „Gelingenden Leben“ interviewt er zudem regelmäßig namhafte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und vor allem Wissenschaft.