Unser verrücktes Gehirn – Essen mit Vernunft?

Unlogik des Denkens

Warum spreche ich heute von unserem verrückten Gehirn (engl. Idiot Brain)?

Unsere Umwelt ist heutzutage derart komplex, dass wir sie niemals komplett erfassen könnten, erst verrücktes gehirnrecht nicht bewusst. Bewusst kommen im Gehirn Bruchteile dessen an, was wir über unsere fünf (+) Sinne aufnehmen. Doch alle diese Filtermechanismen führen dann zu einem Datenstrom, aus dem unser verrücktes Gehirn unsere individuelle Realität der Welt kreiert. Wir „schubladisieren“, etikettieren unser Erfahrungen, gleichen sie mit vergangenen Erfahrungen ab und voilá: Wir erhalten das, was unser verrücktes Gehirn dann als Wahrheit (die einzig wahre) hält.

Einfaches wird verkompliziert

Wäre das nicht schon genug der Irritation in Bezug auf Wahrnehmung, kommt nun auch noch dazu, dass wir über unser verrücktes Gehirn vermeintlich einfaches dramatisch verkomplizieren können, in dem wir uns Regelgebäude erschaffen, Theorien bilden darüber, wie wir meinen, die Welt funktionieren würde. All dies ist nicht theoretisch so, sondern dramatisch lebenspraktisch 😉

Ernährungspsychologie – echt jetzt?

Ein sehr sensibles Thema, auch für mich. Zugegeben. Das, was man vielleicht als achtsame oder gar intuitive Art des Sich Ernährens nennen würde, wird einem heutzutage schon zu Kindergarten Zeiten ausgetrieben. Warum? Vor allem deshalb, weil monetäre Interessen der Nahrungsmittelindustrie dahinter stehen.

Intuitives Essen, Achtsamkeit und andere Regeln, Süchte, …

Nahrung ist Treibstoff. Wenn Ihr Körper Energie benötigt, dann essen Sie. Wenn er keine benötigt, dann tun Sie es nicht. So einfach ist das, wenn man darüber nachdenkt. Doch genau darin liegt das Problem begründet, dass wir ach so schlauen Menschen über Essen nachdenken – was alle möglichen Schwierigkeiten und Neurosen entstehen lässt.

Egal ob Sie meinen, vegan ist der Heilsweg oder gar Keto (ohne Kohlehydrate), für viele ist dieses Thema schlicht nahezu religiös geworden.

Doch unser verrücktes Gehirn schafft es auch da noch, uns mit diversesten Suchtsystemen zu beschenken (bspw Magersucht, Bulimie, Sucht nach gesundem Essen Orthorexie), die über die Hirnphysiologie (Neurotransmitter, Serotonin, Dopamin…) und allerlei andere psychische Probleme getriggert werden. Und das bei einem Thema, das so sehr essenziell ist und allenfalls der Geschmack als Entscheidungskriterium herhalten könnte.

Gesundheit ist Kopfsache

Die Ernährungspsychologin Bastienne Neumann (Erst DENKEN, dann ESSEN: Gewinne mit den Methoden der Ernährungspsychologie die Kontrolle über dein Essverhalten zurück) ist nicht nur eine sympathsiche junge Podcasterin, sondern hat in ihrem letzten Buch ihren Lebens und Leidensweg in der heutigen Ess-Gesellschaft erzählt. Nur kurz: es gibt Mittel und Wege aus dem Essens-Frust-Kreislauf zu entkommen.

Doch wie immer braucht es dazu a) Ihre bewusste Entscheidung und b) dann Veränderung im Denken und Verhalten. Als Motor hierfür kann Liebe und bestenfalls Selbstliebe (wenns dafür noch nicht reichen sollte, Selbstfürsorge) dienen. Mehr dazu aber von ihr persönlich im baldigen HappyBrain Gehirnbenutzer Talk.

Der Neurowissenschaftler Dean Burnett nimmt uns in seinem über 400S starken Werk „Unser verrücktes Gehirn: Über Blackouts, Aberglaube, Seekrankheit – wie uns das Gehirn austrickst“ einmal quer durch die Eigenheiten unseres verrückten Gehirns mit. Kein Ratgeber, der uns vorgibt, was wir machen sollten, sondern schlicht eine sehr unterhaltsam verpackte Aufklärung über unsere individuellen Verrücktheiten.