Studie: Leseleistung & Sinn der Notengebung

Die vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) erhobenen Daten zeigen dass viele Lehrer ihre Notengebung NICHT am individuellen Schüler sondern vielmehr am Klassenniveau orientieren.

Die schwächsten Schüler mit einem „Sehr Gut“ als Deutschnote in der Schulnachricht haben bei PIRLS dieselbe Testleistung erbracht wie die besten Schüler mit „Nicht Genügend“.

In „schwachen“ Klassen haben Spitzenschüler eine um 10% höhere Chance, ein „Sehr Gut“ zu bekommen; gleichzeitig gibt es in „starken“ Klassen mehr Spitzenschüler mit der Note „Befriedigend“.
Naja wenn es Ziel ist, am Ende eine Gaußsche Normalverteilung zu erhalten…

weiteres wurden bei PIRLS im Wesentlichen drei Aspekte untersucht:

  • Leseabsichten
  • Verstehensprozesse
  • Leseverhalten und die Einstellungen zum Lesen

Hier einige Schlussfolgerungen aus dem PIRLS-Expertenbericht:

  • … der sozioökonomische Status , der vor allem über familiäre Rahmenbedingungen wirkt. … MUSS gezielt berücksichtigt werden, um soziale Ungleichheiten abzuschwächen.
    Maßnahme kann zB die angeleitete Bibliotheksnutzung in der Schule sein für Kinder mit geringem Buchbesitz zu Hause.
  • Die zentrale Bedeutung familiärer Rahmenbedingungen (frühe Sprachförderung in der Familie, Eltern als Lesevorbilder) auf die Motivation und Lesekompetenz der 10-Jährigen spricht für eine gezielte Elternaufklärung. Es bedarf daher einer flächendeckenden Elternarbeit, die nicht erst zu Schulbeginn einsetzt, sondern schon viel früher erfolgen muss.
  • bei den 10jährigen zeigen sich Differenzen zw. Jungen und Mädchen speziell in ihrer Einstellung zum Lesen:
    – Mädchen sind interessierter, haben mehr Freude am Lesen. …Maßnahmen zur Leseförderung der Buben sollten möglichst früh auf eine positive Leseeinstellung abzielen.

Quellen:
PIRLS
Der Standard