Es liegt mir auf der Zunge…

Und wann ist es Ihnen das letzte mal so ergangen, dass Sie etwas wissen wollten/wussten, es lag Ihnen auf der Zunge, aber Sie kamen nicht dran an das Wissen….?
Oder blockiert in der Prüfung… man liest die Frage, weiß, weiß die Antwort … aber sie ist einem partout nicht zugänglich.

Die Psychologin Dr. Karin Humphreys von McMaster University in Kanada hat sich dem Thema angenommen und fest gestellt, dass es unvorteilhaft ist, über etwas verkrampft (kon-zentriert) nachzudenken, wenn es auf der Zunge liegt.

Der Versuch lief so ab:
Setting:
Zwei Gruppen von Probanden wurden untersucht,

  • Gruppe I sollte weiter überlegen um auf die Antwort zu kommen.
  • Gruppe II sollte einfach weiter gehen und nicht bewusst über die Antwort nachdenken.

Ergebnisse:

  • Gruppe I, also Studenten die immer weiter nachgedacht haben, tendierten einige Tage später dazu, wieder bei derselben Frage hängen zu bleiben und lange nachzudenken. Wieder hatten sie das Gefühl des „auf-der-Zunge-liegens“
  • Gruppe II dagegen, waren hingegen sofort in der Lage, die Antwort direkt zu geben.

Es scheint, die Strategie „Denke härter und denke weiter, bis du das Problem gelöst hat“ erweist sich somit als kontraproduktiv.
Das Problem wird als noch härter wahrgenommen und wird auch künftig bei Wiedererinnern nicht mit positiven Gefühlen verknüpft sein…

Schon spannend gell?
Bewusst Sein, Loslassen, Zulassen.
Das unbewusste Wissen nutzen lernen, Zugang zu finden zu den immensen Ressourcen des Selbstes, könnte es sein, dass das einer DER Faktoren für Erfolg zu werden verspricht…?

Tipp:
Es kann übrigens nützlich sein, sich zu erinnern, in welcher Situation man das Wissen sich angeeignet hat… (Umgebung!)
oder auch Fragen beantwortet wie

  • „ist es eher ein langes oder kurzes Wort..?“.
  • „Wieviele Silben hat es?“
  • dann die einzelnen Laute durchgeht um auditiv die Erinnerung zu triggern…
    (Vgl. Birkenbihl)