Zu dumm für Teamarbeit?


Lautes Gewusel im Klassenraum, die Schüler unterhalten sich in voller Lautstärke, sitzen über Büchern, einige am Computer, andere malen Plakate… was soll das? Wo ist die Disziplin?

Gruppenarbeit lautet das „Zauberwort“ das mehr und mehr im Unterricht genutzt werden könnte, sollte müsste…?
Team-Fähigkeiten, Soft-Skills, Argumentationsfähigkeit, mit seinen Talenten miteinbringen, an Zielstellungen orientieren, Zeitrahmen einhalten…. alles nebenbei!

Wie war es in Ihrer Schulzeit? Wenn ich mich zurück erinnere, war das eher eine Rarität, vielmehr wurden wir berieselt von Herrn oder der Frau Professor, die einem all ihr Wissen vortrug, das wir möglichst originalgetreu in der Prüfung wieder abzuspielen hatten…

und wie sieht es heute aus? Spätestens nach PISA fuhr es uns in die Knochen und es scheint mehr und mehr bewusst zu werden, dass es da was zu verändern gilt.
Lernen im TEAM ein solches Instrument, das schon seit vielen Jahren bekannt, aber noch selten genutzt ist.

In einer FOCUS Umfrage unter Oberstufenlehrern gaben diese an,

  • 10% nutzen regelmäßig Gruppenarbeiten
  • 54% manchmal
  • 36% NIE!
  • …„Gruppenunterricht mache ich nicht mehr. Meine Klasse kapiert das einfach nicht.

Schon interessant, gell? ES kann schon sein, dass das 45 Minuten Korsett ziemlich eng ist, zu solcherlei Arbeitsformen zu nutzen, jedoch gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • kurzfristige Gruppenarbeit, bei der Lerninhalte, die vom Lehrer vermittelt wurden, eigenständig in maximal 20 Minuten vertieft werden sollen.
  • arbeitsteilige Gruppenarbeit, bei der ein neuer Stoff auf die Gruppen verteilt wird.
  • funktionalistische Gruppenarbeit, bei der eine klare Fragestellung vorgegeben wird.

Auch ist es für die Lehrperson oft weit aufwändiger, solche Einheiten vor- und nachzubereiten. Z.B. ist es auch wichtig, dass die zu bearbeiteten Aufgabenstellungen OFFEN sind und nicht nur Faktenwissen als Antwort haben (nach dem Motto: Findet drei Tierarten im Alpenraum)
und: er sollte auch als Korrektiv tätig sein, dass TEAM nicht für „Toll Ein Anderer Macht’s“ steht…

Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.
F.E. Weinert

einige empfehlenswerte Methoden sind… (vgl. Handbuch Gruppenunterricht)

  • Das Gruppenpuzzle
    Je 6 Schüler bilden eine Stammgruppe, wobei jeder ein anderes Thema vorbereiten muss und so zum Experten wird . Dann treffen sich nur die Experten zu jedem Thema und diskutieren. Anschließend kehrt jeder in seine Stammgruppe zurück und präsentiert dort seine Ergebnisse.
  • Lernen durch Lehren:
    Der Lernstoff wird aufgeteilt, Kleingruppen mit je 3 Schülern erarbeiten sich einzelne Teilbereiche. Anschließend müssen alle Gruppen ihre Inhalte der Klasse vermitteln, Fragen beantworten und das Wissen ihrer Mitschüler prüfen.
  • Stad-Methode:
    Lehrer führt in das Thema ein. 4 gleich gute Schüler arbeiten mit Aufgabenblättern zusammen. Das Wissen jedes Einzelnen vom Lehrer mit einem Quiz überprüft, eine Siegergruppe ermittelt.

(vgl.Focus Schule)