simpleshow – Vom deutschen StartUp vom Weltmarktführer
Wir hatten nie den Plan, ein globales Unternehmen für Erklärvideos aufzubauen. […] Die Anfänge waren dem Zufall geschuldet. Nach einigen Monaten kam ein Unternehmen zu uns, das eine Media-Asset-Management-Software herstellt. Wie sollten wir das erklären?
Das simpleshow Gründerteam um Jens Schmelzle (der nächste Gast beim Expertentalk) hatte die Aufgabe, neue Lösungen zu finden.
Powerpoint, eine weitere Unternehmensbroschüre … ?
there must be a better way
Im Handbuch für StartUps beschreibt Jens Schmelzle den simpleshow Weg zum Erfolg.
Sie hatten eine Idee, dass man das doch mit Zeichnungen machen könnte. Dazu baten sie eine Mitstudentin, sie möge ihnen doch die Zeichnungen anfertigen. Und damit drehten sie dann ihren allerersten Papierclip. Der Auftraggeber war so happy damit, dass er gleich weiterempfahl (Grüße an Anne Schüller) und alsbald wurde es zum Selbstläufer.
Doch nun jedem Kunden tausend Auswahlmöglichkeiten anbieten wie das Video denn gestaltet sein sollte? Nein: Sie definierten
das Erklärvideoformat als Standardprodukt von der Stange zu definieren, zu einem Pauschalpreis anzubieten und dazu eine Marke aufzubauen.
Und doch geht es nicht wirklich um das alleinige Visualisieren einer Erklärung sondern vielmehr darum das anstehende Problem richtig erfassen und lösen zu können.
Die Aufträge für simpleshw wurden mehr sie begannen sich auch mit Fragen zu befassen wie
- Was passiert im Gehirn, wenn man einen Film sieht?
- Was ist das richtige Tempo, was die richtige Länge?
- Wie müssen Symbole gestaltet sein?
Interessantes Detail ist auch, dass sie sich nicht haben von extern finanzieren müssen, sondern von Anbeginn über den entstehenden Cashflow (in der BWL nennen wir das Bootstrapping).
Eine große Firma ist keine große Ausgabe einer kleinen Firma
Wenn das Unternehmen wächst, zeigen sich plötzlich völlig andere Herausforderungen. In Mission StartUp berichten die Gründer davon und wie sie sie lösen konnten.
Bis zu einer Mitarbeiterzahl von 50 achteten sie noch auf flache Hierarchien, jeder hatte ähnliche Skillsets, doch wenn eine Unternehmung wächst, braucht man auch andere Stärken.
Pro Film sind bei uns heute über zehn Spezialisten im Einsatz. Da muss man natürlich sicherstellen, dass die Schnittstellen funktionieren. Es sind Strukturen erforderlich, die den Informationsfluss zwischen den Spezialisten sicherstellen.
Professionaliesierung und Prognosen
Außerdem sind plötzlich Experten notwendig die sich mit der finanziellen und betriebswirtschaftlichen Zielen Vollzeit befassen. Der CashFlow muss geplant, die Finanzen gesichert sein. Simpleshow-Mitarbeiter mussten sich mit ihren Anliegen plötzlich an ihre Teamleiter und nicht mehr an die Gründer selbst richten. IT-Systeme zeigten sich als hilfreich, Berechnungen und generell das Kunden und Finanzmanagement strukturierter zu gestalten als das zuvor eher durch das Bauchgefühl gewesen war.
Weltweiter Erfolg
Weitere Standorte, zuerst in Berlin, London… wurden zudem eröffnet, viel neues möglichst grandioses Personal musste nun fortwährend gefunden werden.
Um das alles zu stemmen, holten sie die simpleshow-Gründer sich Investoren mit ins Boot, die ihnen mit ihrem Knowhow dramatisch weiter helfen konnten. Der Nischen Anbieter für Erklärvideos wird dabei zum Erklärungsdienstleister weiterentwickelt. Und jedenfalls ist es das Geschäftsmodell woran sie kontinuierlich arbeiten stark am Lean StartUp Konzept orientiert.
Begeisterung und Leidenschaft
Die Vision, die Werte und die Kundenorientierung müssen stabil bleiben. Der Weg aber kann sich ändern, falls er nicht funktioniert. Ich würde empfehlen, der Lean-Startup-Idee zu folgen: sehr schnell einen Beweis finden, ob das Vorhaben funktionieren könnte, dann einen Schritt weitergehen. Wenn du bemerkst, dass deine Ideen beim Kunden nicht ankommen und beispielsweise keiner etwas für ein Produkt bezahlen möchte, rede es dir nicht schön. Nimm stattdessen Anpassungen vor. Aus neuen Erkenntnissen kann etwas Neues entstehen.
Seit 2000 befasst sich Andreas K. Giermaier MSc. BSc. wissenschaftlich mit gehirn-gerechten Strategien für Erfolg beim Lernen, im Business und in der Psychologie.
Mit seinem damals zusammen mit Vera F. Birkenbihl gegründeten Online-Coaching-Magazin, dem Blog „Lernen der Zukunft“ erreicht er heute hunderttausende Leser, über seinen YouTube Kanal mittlerweile Millionen.
Dadurch wurde er zum gefragten Guide durch den Dschungel des Wissens. In seiner Gesprächsreihe zum „Gelingenden Leben“ interviewt er zudem regelmäßig namhafte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und vor allem Wissenschaft.