Perfect Health Diet

Alles was der Körper braucht?

Noch eine Diät, die uns vormachen will, dass sie gesund sei? Nein, die Drs. Shou-Ching und Paul Jaminet behaupten, DIE perfekte menschliche Ernährung aufgedeckt zu haben und diese auch wissenschaftlich zu untermauern.

Zusammensetzung der perfekten Ernährung

Um zu einer gesunden Ernährung für Menschen zu gelangen, können wir uns über die Ernährung von uns ähnlichen Tieren heran tasten. so zeigen sich je nach Tier bei Säugetieren. Denn auch wenn ein Löwe und ein Schaf beides den Säugetiere zugeordnet werden, fressen sie eine unterschiedliche Auswahl an Futter. doch wie es sich zeigt, sind die Zusammensetzung doch recht ähnlich.

Spannende Randnotiz: Dr. Valter Longo (vgl. meinen Artikel Iss Dich Jung), der nun seit über einem Jahrzehnt an der Langlebigkeit forscht gibt eine sehr ähnliche Makronährstoff-Verteilung vor. Allerdings empfiehlt er (wie auch ich), diese Nährstoffe bevorzugt aus pflanzlichen Lebensmitteln zu beziehen.

  • 20-35% Kohlehydrate
  • 15-25% Protein
  • 50-65% Fette und Öle

Und dabei haben wir noch mehrere Möglichkeiten, zu dieser Verteilung zu gelangen

  • Omnivor (Mischköstler)
  • Herbivor (rein pflanzlich)
  • Carnivor (rein tierisch)

Die Jaminets haben für ihre Perfect Health Diet eine Kombination gewählt mit 60-65% Pflanzenkost (also Gemüse, Kräuter, Wurzeln, Obst…) und 30-35% Fleisch und Öle.

Die perfekte gesunde Ernährung?

Proteine

Eiweiß besteht aus Aminosäuren, von denen eine Reihe essenziell sind, dh. der Körper kann sie nicht selbst herstellen.

  • Fetthaltiges Fleisch
  • Meeresfrüchte
  • Eier
  • pflanzliche Proteinquellen (Hülsenfrüchte, Nüsse)

liefern viel von dem so wichtigen Eiweißbausteine.
Die Biologische Wertigkeit ist hier die Messgröße. Dabei sind tierische nicht besser oder schlechter als pflanzliche, wenn diese richtig kombiniert werden. 250g-500g/Tag

Generell ist diese PHD Auswahl sehr Tierprodukte lastig, was mir persönlich nicht gefällt, alleine schon wegen der ökologischen Wirkung. Allerdings sagen sie auch, man solle Eier und Fleisch ausschließlich aus

  • Bio Freilandhaltung kaufen 
  • Heumilch- oder Weidenmilch-Produkte setzen.
  • KEINE verarbeiteten Fleischprodukte wie billige Wurst etc.

Bohnen, Linsen und co. giftig?

In der Perfect Health Diet sind Hülsenfrüchte nicht gern gesehen, da sie von einem Teil der Bevölkerung schwer verdaut werden können. Lektine sind diese „bösen“ Stoffe. Doch mann kann diese in großen Teilen deaktivieren, indem wir einfach das machen, was unsere Uromas als „normal“ angesehen hatten:

Hülsenfrüchte richtig zubereiten
Laaange einweichen und noch länger kochen 😉 Vitamine werden wenige überleben, aber das gesunde pflanzliche Eiweiß und all die anderen Gesundheit stärkenden Pflanzennährstoffe werden zum Teil sogar erst durch das lange Kochen aktiviert. Darüber hinaus werden schädlichen Stoffe wie Lektine (vgl. Gundry „Böses Gemüse-Wie Nahrungsmittel uns krank machen„) abgebaut

Kohlehydrate

  • Süßkartoffeln
  • weißer Reis
  • Kartoffeln
  • Taro
  • Kürbisse

und als süße Stärken

  • Früchte
  • Beeten
  • Beeren
  • Karotten

Dazu kommen noch so viele an kalorienarmen Gemüsen, soviel wie Sie möchten. Zudem noch Seealgen für die Mineralien.

Während die Perfect Health Diet Milchprodukte wie Buttermilch, Joghurts etc. empfiehlt, sollte Milch unbedingt gemieden werden!

In Summe kann man dann 1-1,5kg/Tag an Kohlehydraten zu sich nehmen

Tipps, das Insulin tief zu halten

  • Achten Sie auf eine schonende Zubereitung. Werden Stärken (Reis, Kartoffeln etc.) in kochendem Wasser gegart(wie man es üblicherweise mit Reis oder Kartoffeln macht), haben sie einen recht niedrigen Glykämischen Index, ungefähr 50-60.
  • Bei zu hohen Temperaturen gebraten, kann sich der GI auf nahezu 100 erhöhen. Daher besser auf industriell verarbeitete Stärken verzichten (Kochbeutel-Fertigreis oder Puffreis, fertiger Kartoffelpüree, Knödel etc.)
  • Essen Sie Stärken gemeinsam mit Fett da diese die Verdauung verlangsamen und der Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt.
  • Essen Sie Stärken kombiniert mit Gemüse, da die enthaltenden Ballaststoffe den Blutzucker viel langsamer ansteigen lassen
  • Verwenden Sie Säuerungsmittel wie Essig, Essiggurkensaft, Zitronensaft etc., diese reduzieren den GI von Stärken

Fette

Schon in einigen der oben angeführten Lebensmittel finden wir Fette, zusätzlich können noch

  • Extra natives Olivenöl
  • (Bio-Weide) Butter
  • Kokosöl (liefert zudem die für das Immunsystem wichtige Laurinsäure und für die Gehirn-Power die MCTs. Diese mittelkettigen Fettsäuren bringen schnelle Energie wie Zucker, aber ohne dessen negative Wirkung! Sie müssen nicht in der Leber verstoffwechselt werden und sind führen zu einer Keton-Ausschüttung (alternativer Energie neben Glucose) führen.

Die Perfect Health Diet beinhaltet auch noch andere tierische Fette aus Ente, Rind etc. Dies würde ich persönlich nach umfangreicher Studien-schau nicht empfehlen.
Allerdings empfehle ich eine Ergänzung von Omega 3 Öl, bspw über Algenöl Kapseln

Intervallfasten und Immunsystem

Die Mahlzeiten sollten allesamt binnen 8-10 Stunden eingenommen werden, was bedeutet 14-16 Stunden wird „intervall gefastet“.

aus Jaminet (2018)

Die wichtigsten Nahrungsergänzungen

Fazit zur Perfect Health Diet

Es lohnt sich, dieses umfangreiche Werk durchzuackern, Sie finden eine Vielzahl gut aufgearbeiteter Studien und Erkenntnisse zur menschlichen Entwicklung in Bezug auf Ernährung, ABER:

Die Autoren behaupten schon mit ihrem Titel, eine Lebensweise zu erläutern, die perfekt auf den menschlichen Körper passt. Doch wenn eine Diät mehrmals täglich zum Fleisch- und Wurstkonsum aufruft, ist dies sicherlich nicht nur nicht dem Köper zuträglich (vor allem, wenn es sich nicht um Bio-Ware handelt), sondern auch ökologischer Irrsinn.

Im Jahr 2050 sind wir knapp 10 Milliarden Menschen. Und da brauchen wir eine Perfect Health Diet , mit der wir eben diese Menge an Menschen ernähren können. Mit tierischen Lebensmitteln wird dies nicht funktionieren, da diese ein Vielfaches an CO2 Ausstoß verursachen und wir wohl ersticken würden, wenn alle mehrmals täglich ihr Fleisch haben wollten.

Auch das Schüren der Angst vor Hülsenfrüchten kann einfach mit dem Blick auf die so genannten BlueZones nicht als wissenschaftlich belegt widerlegt werden. Denn warum sollten die am längsten lebenden Völker der Erde gerade mit einem so hohen Konsum an den angeblich giftigen Lebensmitteln so alt werden?

Doch in vielen anderen Bereichen des umfangreichen Werkes der beiden Jaminets konnte ich einiges interessante finden, die Lektüre des Buches lohnt sich jedenfalls, wenn man von der Fleisch-Mast absieht.

Eine echte Perfect Health Diet kann es nur geben, wenn damit die Weltbevölkerung ernährt wird. Insofern plädiere ich da für die vom Altersforscher Valter Longo propagierte, bei der große Teile vegan plus Fisch.

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