Nie mehr arbeiten – Work/Life Balance ist von gestern
Was ist es denn was einen lange und glückserfüllt leben (und arbeiten) lässt.
Möglichst gesund und mit Freude jeden Tag zur Tat schreiten und die Aufgaben als erfüllend wahrnehmen lässt?
Welche Wahl haben wir denn in der heutigen (Arbeits-) Welt um tatsächlich durchzustarten und das zu erreichen was wir gemeinhin als „Erfolg“ bezeichnen?
Vor einiger Zeit hatte ich das Glück, die wohl prominenteste Business-Querdenkerin im deutschen Sprachraum live zu erleben: Anja Förster.
In ihrem Vortrag infizierte sie mich mit einigen Ideen, von denen ich Ihnen hier einige vorstelle:
Es gibt den Weg des „harten“ leistungsintensiven Arbeitens, 60 Stunden und mehr sich in Aufgaben hineinknien die einen mehr oder zumeist weniger erfüllen. Und in den Chefetagen wird noch zuhauf gemenagt statt geführt (vgl. dazu auch Niels Pflägings Buch und Expertentalk)
Nun haben Sie in den letzten Jahren möglicherweise auch schon eines oder gar mehrere Bücher zum Thema gelesen, „Hör auf mit der miesen Arbeit bei der du für anderer Leute Ziele arbeitest“ und der Schluss daraus war:
„Mach Dein Ding!“
Doch wie viele kennen Sie wirklich, die das so umzusetzen in der Lage sind. Das zu tun was sie lieben und dafür auch noch fürstlich bezahlt zu werden? Klar kann und wird das einige Male gut gehen, wenn gerade dieses „Ding“ auf Kunden triff die just jenes „Ding“ haben wollen, weil sie den Wert darin erkennen. Aber was ist mit den 95% der andren die ANDERE „Dinge “ machen wollen, die ihnen aber keiner bezahlen will oder kann? Grundeinkommen? Ja, das ist ein Weg. Aber auch das muss finanziert sein von Leuten die in eine System einzahlen. In der Matrix sehen Sie bei der „miesen Arbeit“ wird keine der Parteien glücklich sein. In der VWL nennt man das wohl „Wohlfahrtsverlust“ der dem System dabei innewohnt.
Work kills
Die „Gute Arbeit“, ja auch die gibt es. Der Arbeitgeber ist glücklich und zufrieden weil wir ihm super zuarbeiten, bis zur Erschöpfung das Bestmögliche geben… kann aber leider wie oben beschrieben zur Work-Life-Dysbalance in einer Arbeits- und Lebenswelt führen die in Süchte, Streit, zerrüttete Familienverhältnisse und… BurnOut führen kann. Und natürlich, auch hierbei gibt es Abstufungen. Es wird auch diejenigen geben, die sich in so einem Job wohl fühlen, jedoch muss in so einem Model der Extremfall dargestellt werden, damit wir die Tendenzen erkennen können. Zusätzlich lebt eine ganze Industrie an Pharma und Medizin aber auch viele Psychologen und Coaches davon. Meiner Meinung nach könnten diese auch wunderbar und vielleicht noch besser leben, wenn sie es mit kraftvollen Persönlichkeiten zu tun haben.
Schritt für Schritt aufhören zu arbeiten
Was können wir nun dazu beitragen in den Quadranten rechts oben zu kommen? In einfachen Worten, geht es darum das eigene Tätigkeitsportfolio so anzupassen, dass die bedeutenden Tätigkeiten kontinuierlich ein Mehr an Raum bekommen. Was nichts anders bedeutet, als mehr und noch mehr Dinge zu tun die uns intrinsisch, also von uns innen heraus motivieren. Doch das alleine reicht nicht, denn auch die anderen müssen was davon haben, dass es uns gibt 🙂 Foerster/Kreuz nennen das Resonanz, den Effekt den wir nach außen hin brauchen.
Funkeln in den Augen – Sinn finden
Nein hiermit verweise ich nicht auf das Foto, doch war der Abend mit Anja Förster sehr inspirierend und hat mir sicher das eine oder andere Funkeln gegeben 🙂 Die eigentliche Frage ist:
Wie werden „bedeutsame Tätigkeiten“ definiert?
Sie bedingen einen hohen Grad an Selbstbestimmung , sind persönlich sinnvoll und liefern zusätzlich einen Wert für andere Menschen. Diese bedeutsamen Tätigkeiten sind dann Quelle tiefer Zufriedenheit und laden uns von innen heraus mit positiver Energie auf , die uns von innen heraus strahlen lässt. (vgl. dazu auch Brendon Burchard „The Charge“). Um das jedoch erst mal zu erreichen, braucht es eine Menge Entschiedenheit.
„Entschiedenheit ist die wichtigste Voraussetzung, um Großes zu erreichen“ Foerster/Kreuz, 2013: S. 10
Heißt das nun dass wenn wir es schaffen in den Quadranten einzutreten, wir nur noch im FLOW und mit Begeisterung unsere Tage genießen werden? Naja, nicht ganz. Förster/Kreuz betonen, dass bedeutsame Tätigkeiten beizeiten auch Schinden sein kann, das Aushalten von externer Kritik en masse, Unsicherheit, unerwartete Rückschläge. Dann brauchen wir Durchhaltevermögen und Willenskraft als wichtige Ressourcen. Doch wenn dann unterm Strich die Energiebilanz stimmt, wird die Plackerei reich belohnt
„Energie ist das, was alles in Bewegung setzt“ Aristoteles
Energie!
Und das Geheimnis hierbei ist es eben die Energie von innen zu bekommen, denn nicht erst seit Sprenger („Prinzip Selbstverantwortung“) oder „„Bestraft durch Belohnung“ des US-Wissenschaftlers Alfie KOHN“ wissen wir, dass alle Boni, Prämien etc. langfristig zu nichts gutem geführt haben. Und so kommen das Autorenduo auch zu dem Schluss.
„Der Preis für mehr Freiheit ist mehr Selbstverantwortung“ Foerster/Kreuz, 2013: S.166
Sie schlussfolgern dann, der Weg es kann nur sein, eine Art Balance zu finden zwischen dem,
was wir tun müssen und dem
was wir aus eigenem Antrieb heraus tun können so wie dem
was sein könnte, der Chance der Vorstellung der Idee“
Viel bahnbrechend Neues? Ja und nein. Gerade die Ansätze was alles in der Bildung angepackt werden müsste, ist schon inspirierend, dazu in Kürze mehr…. Aber in jedem Falle WICHTIG wenn nicht sogar ESSENZIELL in einer neuen Gesellschaft die vorgibt den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und in der Wissen DIE wertvollste Ressource gilt.
Und: Ich hab auch schon die Zusage von Anja Förster: Sie wird uns bald im LernenDerZukunft Expertentalk beehren 🙂
Seit 2000 befasst sich Andreas K. Giermaier MSc. BSc. wissenschaftlich mit gehirn-gerechten Strategien für Erfolg beim Lernen, im Business und in der Psychologie.
Mit seinem damals zusammen mit Vera F. Birkenbihl gegründeten Online-Coaching-Magazin, dem Blog „Lernen der Zukunft“ erreicht er heute hunderttausende Leser, über seinen YouTube Kanal mittlerweile Millionen.
Dadurch wurde er zum gefragten Guide durch den Dschungel des Wissens. In seiner Gesprächsreihe zum „Gelingenden Leben“ interviewt er zudem regelmäßig namhafte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und vor allem Wissenschaft.