Komplexeres einfach zeichnen lernen

Abstraktes gehirn-gerechter visualisieren mit der SymbolSafari (UZMO)

  • Wie zeichnet man einen Tisch oder ein Auto? Das ist einfach werden Sie sagen. Stimmt.
  • Wie aber zeichnen Sie sowas „abstrakt“ anmutendes wie „Berufsunfähigkeitsversicherung“?

uzmodenkenNachdem ich mich immer mehr mit dem Skizzieren und Zeichnen befasse (beginnend mit Vera F. Birkenbihls KaGas bis hin zum Sketching/Sketchnoting etc) stoße ich immer wieder an die Grenze der Visualisierung wenn es um „Konzepte“ geht, um abstrakte Begriffe, die aber wichtig sind. Martin Haussmann gibt uns dazu eine Methode an die Hand, die ich Ihnen hier gern vorstelle:

Die SymbolSafari

Bilder finden wird von Martin Haussmann als lernbarer Prozess beschrieben. Hier habe ich eine von mir vereinfachte Version seiner Methode SymbolSafari

    • Schlüsselbegriff festlegen

      Als erstes schreiben Sie den Begriff auf. (=> Schlüsselbegriff)

    • Brainstorming: Wörter & Bilder assoziieren

      Nun in einer Art Brainstorming ergänzen Sie umgebende Assoziationen. Dies kann visuell oder auch in Wörtern sein.
      Achten Sie dabei darauf, möglichst einfache Begriffe zu wählen. Je simpler und greifbarer desto besser. Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist da ein „Versicherungsschein“ um einiges besser als die „Berufsunfähigkeitsvericherungspolice“. Alle folgenden Assoziationen dürfen sich dann auch auf die schon geäußerten Beiträgen beziehen.

    • Bilder statt Wörter

      In dieser Phase können sie jedenfalls schon Bilder hinzeichnen zu den genanten Wörtern. So dürfen Sie bei „Geld“ schon Münzen oder Scheine dazuzeichnen

    • Kombinationstechnik

      Wenn die Brainstorming-Phase beendet ist, und Sie eine Auswahl an Bildideen vor sich liegen haben, geht es ans eingemachte: Das Bilder-Kombinieren.

Wenn Sie das Ergebnis innerhalb eine Gruppe erarbeiten ist dies meist noch leichter und das Bild steht dann für diesen abstrakten Begriff. Jedoch sollten Sie in den meisten Fällen zusätzlich den Kernbegriff dazuschreiben, damit auch im späteren Nachvollzug bzw. für Außenstehende, die das Bild zu sehen bekommen, wissen worum es Ihnen geht.

Was dabei herauskommt ist jedenfalls EINE Möglichkeit. Es gibt dabei nicht DIE eine richtige Variante.
Sie (oder wenn Sie dies mit einer Gruppe machen: die gesamte Gruppe) bekommen jedenfalls  einen WEIT tieferen Einblick in das Thema, weit tiefere Erkenntnisse und Assoziationen als Sie es über nur eine PowerPoint Überschrift JEMALS gehabt hätten!

Literatur

Das UZMO Handbuch von Martin Haussmann gehört für mich zu dem besten, was ich am deutschen Markt zum Zeichnenlernen kenne:

Vom

  • visuellen „Grundwortschatz“
  • Piktogrammen
  • Infogrammen…

wird immer schön vielfarbig visualisiert und erklärt wie es geht.
Für vielerlei Einsatzgebiete: vom privaten Sketchnoting bis hin zu Graphic Recording oder gar Graphic Facilitation (kennen Sie diese riesigen Plakate, die häufig in Meetings, Konferenzen etc. von eigens dafür ausgebildeten Profizeichnern erstellt werden (in Echtzeit)? Was für Sie vielleicht wichtig ist: Haussmann widmet auch ein Kapitel dem visuellen Präsentieren und dem Arbeiten mit Gruppen-Visualisierungen.

Jedenfalls ****** ein Lese- vielmehr aber noch ein LERN- und ÜBEN-Tipp 🙂

Haussmann, Martin (2014): UZMO – Denken mit dem Stift: Visuell präsentieren, dokumentieren und erkunden.  Redline Verlag.