Freudige Aussichten für mich, der ich ja unter anderem (betriebs-)wirtschaftliches Wissen vermittle(n werde). Die Aussage dass man die Wirtschaftsschulen abschaffen sollte, mag für den einen oder die andere vielleicht daran zweifeln lassen, was denn dann als Ersatz kommen sollte.
Ferdinand Eder (Institut für Pädagogik und Psychologie, Uni Linz) seines Zeichens in Österreich für die PISA-Studie mitverantwortlich stellt die Hypothese auf, dass durch die Vielfalt der schulischen Auswahl im Österreichischen Schulsystem die potentiellen Schüler zumeist nicht wissen in welchen Schultyp sie passen.
62 % AHS-,
65 % HAK-
70 % Handelsschüler fühlen sich laut seiner Untersuchung fehl am Platz.
Vor allem in der HAS sammeln sich diejenigen Jugendliche, die keine Lehrstelle oder keinen Platz in ihrer Wunsch schule bekommen haben. (sie sei eine „Restschule„, sagt PISA-Österreich Koordinator Günther Haider!)
Zum Vorbild nähme er vielmehr skandinavische Länder, in denen die meisten Schüler die Matura machen, um dann eine universitäre Ausbildung anzustreben.
Die Berufsausbildung solle daher langfristig in den Bereich nach der Sekundarstufe angesiedelt werden. Quellen: Ö1 Inforadio
Der Standard
Vielleicht könnte es aber auch sein, dass nicht nur die TYPEN hinterfragt, sondern viel grundsätzlicher herangegangen werden könnte.
Früher konnte das in der Schule Erlernte noch beruflich genutzt werden, heute seien es durch den stetigen Wandel der Berufsbilder nur mehr knapp 20%, so die Elternvertreterin Bayerns Isabell Zacharias in BR Alpha Forum
Welche Aufgaben hat die „Schule der Zukunft“ überhaupt noch zu leisten?
Wäre es möglich den Schülern soziale Kompetenzen näher zu bringen, die Fähigkeit, sich einfach Wissen anzueignen und möglicherweise sogar die Fähigkeit einer kritischen Filterung und Beurteilung der so genannten Info-Flut, die uns ja zu bedrohen scheint, sinnvoll umzugehen.
Zu lernen, eine mögliche Qualitätseinschätzung vom immer wertvoller werdenden Gut Information an die Hand zu bekommen, um zu starke Beeinflussung massen medialer Berieselung zumindest zu erkennen.
Zustimmen kann ich da dem Herrn Eder mit seiner Empfehlung, sich an Vorbildern zu orientieren. Hierzu hat der Journalist Reinhard Kahl eine meiner Meinung nach geniale Dokumentation gemacht,Treibhäuser der Zukunft, in der er wunderbar aufzeigt, wie heute schon in Deutschland, viele der oben von mir genannten Ziele spielerisch angegangen werden (könnten)
Neil Postman „Wir amüsieren uns zu Tode„
Vera F. Birkenbihl „Wie Medien unsere MEINUNG bilden„
Seit 2000 befasst sich Andreas K. Giermaier MSc. BSc. wissenschaftlich mit gehirn-gerechten Strategien für Erfolg beim Lernen, im Business und in der Psychologie.
Mit seinem damals zusammen mit Vera F. Birkenbihl gegründeten Online-Coaching-Magazin, dem Blog „Lernen der Zukunft“ erreicht er heute hunderttausende Leser, über seinen YouTube Kanal mittlerweile Millionen.
Dadurch wurde er zum gefragten Guide durch den Dschungel des Wissens. In seiner Gesprächsreihe zum „Gelingenden Leben“ interviewt er zudem regelmäßig namhafte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und vor allem Wissenschaft.
Hallo Werner
guter Hinweis mit dem Link.
Mir ging es ähnlich in meinem Schulpraktikum in dem ich auf Lehrer traf die sowohl HAK Klassen als auch „HASCH“, also Handelsschul-Klassen hatten. ta, und die Wertschätzung und Erwartungshaltung letzteren gegenüber war da, naja, nicht gerade, die beste. Ich weiß ja nicht was du von Rosenthal und seinen Experimenten weißt, aber kurz: was du erwartest wirst du bekommen (grüße aus der esoterik). nur geht’s da halt um Menschenleben, die da möglicherweise in die eine oder andere Richtung …. du weißt schon … von wegen „trotz Schule lernen“
Die „Treibhäuser der Zukunft“ kann ich Lehrer und Eltern uneingeschränkt empfehlen. Reinhard Kahl hat einige Ausschnitte auf seinen youtube-Kanal gestellt: http://de.youtube.com/user/archivderzukunft
Zum Thema Handelsschule: In der Lehrerausbildung hatten wir einen Professor, der auch an einer Handelsschule unterrichtete und der immer (… wirklich immer …) meinte: „Ihr als Berufsschullehrer habt es gut, eure Jugendlichen haben wenigstens einen Lehrplatz bekommen. Aber bei mir landen jene, die nicht mal das geschafft haben.“
Da frage ich mich, wie sich so ein Jugendlicher fühlt, wenn ihn ein Lehrer mit dieser Einstellung unterrichtet…
Der Ansatz, HAK, HTL usw. abzuschaffen ist radikal. Wäre die Abschaffung ein Weg zu mehr Vielfalt oder ein Weg zu mehr Konformität? Wir würden ersteres brauchen, denn zweiteres entspricht dem Bildungssystem der Industriegesellschaft, das mittlerweile (wie auch Kahl sagt) längst überholt ist.