Gemeinsam die Welt verändern – The Orville

Wie lernen wir Menschen am besten  (und absolut mühelos)? 

Durch Vorbilder (es werden im Gehirn die Spiegelneuronen aktiv). Und dabei ist es unserem Unterbewusstsein vollkommen egal, ob diese Geschichten REAL sind (was immer auch das sein mag 😉 ) oder eben fiktiver Natur. Daher LIEBEN wir Geschichten so sehr.

Das Streben nach dem Guten im Menschen

Wodurch definieren sich richtig gute Geschichten, denn wir gerne und lange folgen? Einen essenziellen Bestandteil stellen jedenfalls die Charaktere dar: Wir müssen irgendeine innere Verbindung zu dem einen oder anderen Charakter (Protagonisten) verspüren, wir hinterfragen uns dann häufig unbewusst, wie wir wohl in der einen oder anderen Situation entscheiden würden… 

Dazu kommt der Unterhaltungsfaktor. Manche wollen sich gruseln oder traurig und in Tränen vor dem TV-Schirm sitzen.

Ich persönlich liebe sinnvolle Geschichten, die mir eine Welt vorgeben, in der ich mich wohlfühlen würde. Dies muss aber nicht seicht kitschig sein wie in manchen Soap Operas, sondern wie bspw. Star Trek seit Jahrzehnten beweist, kann spannende Unterhaltung intelligent mit wissenschaftlichem KnowHow garniert, aber auch einem positiven Weltbild verknüpft werden. 

Star Trek – nur noch Weltraumschlachten?

Die größte Herausforderung der Star Trek Serien der letzten Jahre ist es, den Zauber der alten Roddenberry-Serien aufrecht zu erhalten. Viel zu sehr wurde auf den Sci-Fi-Aspekt eines Star Wars und epischen Kinoabenteuers voll Weltraumschlachten fokussiert. Mit Star Trek Discovery läuft gerade ein Experiment, wieder vermehrt auf Geschichten zu setzen, allerdings mit ernster Miene. 

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The Orville – als DVD erhältlich

The Orville – das bessere Star Trek?

Als altgedienter Trekkie wird mir das nicht über die Lippen kommen. Zudem Seth MacFarlane (der sowohl der Regisseur & Drehbuchautor als auch der Hauptdarsteller bei The Orville ist) ja selbst einer, der Star Trek seit jeher liebt. 

Er versammelt nicht nur eine Reihe an exzellenten Schauspielern um sich, sondern tatsächlich große Teile der ehemaligen Produktionsteams von Star Trek TNG, DS9 und Voyager. Insofern kann eine gewisse Parallele zu Star Trek wohl nicht bestritten werden. Nicht zuletzt übernahmen eine Reihe an Star Trek Granden den Regie-Stuhl:

  • Jonathan Frakes (ja genau, Will Riker!)
  • Brannon Braga
  • Robert Duncan McNeil (Voyager) und der von mir geliebte Holodoc der Voyager Robert Picardo wirkt sogar in einem Gastauftritt mit.

Allerdings zeigen sich MacFarlanes Geschichten um ein vielfaches frecher und frischer als man es sich im vermeintlich prüden Star Trek Universum erwarten würde. 

Hommage, Persiflage? Mir gefällt The Orville 🙂

De Geschichten sind in großen Teilen wirklich gut erzählt, der SciFi Aspekt kommt nicht zu kurz, doch vor allem das, was ich an Star Trek so liebe, das Zwischen-Menschliche (bzw das Zeischen-Speziese 😉 ) steht im Mittelpunkt. Die Interaktion auf der Orville ist, was die Geschichten ausmacht. Alles das wird gewürzt mit einer großen Prise an Humor, bei dem nicht jede Pointe wirklich zündet, aber einem manches Mal die Tränen kommen ob ihrer Absurdität