Charisma & Ausstrahlung aufbauen – Menschen müssen Sie spüren können – 6 Schritte

Mehr Ausstrahlung – Botschaft, Beispiel, Emotion

Tief berührt sitze ich da. Den Tränen nahe. Der Typ da vorn hat es – irgendwie – geschafft mich in seine Welt hinein zu ziehen. Einer der letzten die das bei mir schafften, war Ali Mahlodji von whatchado, als er seine bewegte Geschichte beim Tiroler Wirtschaftsforum von der Bühne herab erzählte. Eigentlich keine traurige Story. Im Gegenteil. Es geht um MUT, um Vertrauen.(Seinen TEDx-Talk siehe unten).
Entgegen aller Einsagungen „Das geht nicht“ Das kannst du doch nicht machen. Frei nach Cordula Nussbaums GEHT JA DOCH! macht er es und es GEHT. und wie! es geht voll ab bei ihm! Das war nicht der Grund, warum ich mich berührt fühlte. Er war offenbar irgendwie dazu in der Lage gewesen, in mir meine Spiegelneuronen zu aktivieren, könnten wir aus den neurowissenschaftlichen Hintergründen heraus wohl sagen. Er schaffte es, irgendwas in mir zu triggern. Einige beherrschen das vielleicht „natürlich“, doch kann man sowas auch absichtlich LERNEN?

ali-mahlodji-giermaier

Ein dritter, den Sie gesehen haben sollten ist der René Borbonus (Impulsvortrag siehe unten). Hab ihn einmal einen langen Abend lang erlebt im Vortrag und auch privat, da ich dort als Mitarbeiter vorort war. Sympathischer und charismatischer Mann. Nicht nur auf der Bühne. Und sehr geerdet. Seine Einführung in die gehirngerechte Kunst des Storytelling beschreibe ich Ihnen hier.

Gibt es eine Methode, die sich für eine Bandbereite kommunikativer Situationen wirksam einsetzbar zeigt? Tendieren Sie eher dazu, strukturiert – rational Punkte abzuarbeiten oder kreativer anhand von mentalen Bildern Emotionen auszulösen?

Häufig werden in Präsentationen massig vermeintlich trockene Fakten hintereinander gereiht, auch wenn es schon ewig bekannt ist und sie es vielleicht sogar besser wüssten: Die Zuhörerinnen emotional mit Geschichten, Metaphern und Beispielen packen (oder im Marketingsprech: „Storytelling“). Eine Methode hat Georg Wawschinek gebastelt und dabei sechs Fragen aneinander gereiht, die es einem ermöglichen sollen, einfach strukturierter Ihren begeisternden Auftritt zu planen: das Core-Telling

Oder wie es in wikipedia steht [sic!]

Diese Methodik basiert auf der Verbindung von Storytelling und dem Finden der Kernaussage. Das Ziel ist es, von technischer Anweisung beim Redetraining wegzukommen, hin zur Wirkung aus der Begeisterung zur eigenen Geschichte.

Wie wir über Äußeres besser wirken, habe ich Ihnen schon gezeigt Charisma lernen Körpersprache für bessere Wirkung (inkl Videos zu Merkel, Trump…)

mehr ausstrahlung charisma

Heute geht es um die INHALTE

Dazu durchlaufen wir nun sechs Schritte:


Schritt 1: Es muss wehtun!

Zu Beginn gilt es die Außensicht und kritische Annäherung an das Thema einzunehmen:

Stellen Sie sich vor, Sie sind Journalist und schreiben über dieses Thema eine negative Geschichte.

Wie klingt die negative Schlagzeile?

Diese darf dann gern auf Gelbe-Seiten-Klatschniveau und knapp sein.

Schritt 2: Druckerhöhung

Weiterhin die Außensicht: Nun läuft im TV eine Reportage zu just jenem Thema Ihrer gerade erdachten Schlagzeile. Die zu beantwortende Frage lautet nun: Welche Fragen würden kritische  Journalisten stellen?“

Welche kritischen Kernfragen werden gestellt?

Schritt 3: Die Core Botschaft

Nun wieder assoziiert in Ihren Körper. Jetzt visualisieren Sie sich eine Situation in der tausende Demonstranten vor Ihnen und gegen Sie versammelt haben.

Ihre Aufgabe diesmal: Ein einziger Satz lang will man Ihnen zuhören, nur einen Satz. Was sagen Sie?

Dabei gilt es in jedem Falle endgültig raus aus der rationalen Argumentation, rein ins Gefühlsbetonte. Was direkt das Herz der Gegenüber anspricht.

Wenn Sie nur einen Satz haben, was sagen Sie?

Dies wird Ihr Kernsatz, der immer uns stets passt und wahr und richtig ist. Barack Obamas war wohl (zumindest in seinem ersten Wahlkampf) „Yes We Can“ gewesen und an welchen legendären Satz denken Sie bei Martin Luther King? „I have a Dream“

Schritt 4: Die Botschaft zum Leben erwecken

Nun gilt es die knappe Message mit Fallbeispielen, Geschichten und Allegorien zu untermauern. Ist es nun plausibler, ev. Noch zudem messbar belegt? Anschaulicher? In einem Wort gehirn-gerechter (im Gegensatz zu rein abstrakt). Wenn Sie gern Live Schreiben oder auch eine Folie projizieren wollen, wäre hier der Zeitpunkt, den Beleg in eine „Faktenbox“ zu packen

Welche Beispiele, Anekdoten, Allegorien – ergänzt durch Fakten, erwecken diesen Satz zum Leben?

Schritt 5: Sätze die sich einbrennen

In dieser Aufgabe dürfen Sie nun schon „freiwillig“ als Ergänzung zu betrachten, allerdings kann er wohl als Turbobooster dienen:

Formulieren Sie zu jedem der gefundenen Beispiele einen Satz, der sich einbrennt.

Welche „Sager“ haben Sie, die hängenbleiben sollen?

Zuspitzen heißt hier das Motto. Und Gefühl, Gefühl, Gefühl! Der Satz sollte so einprägsam sein, dass er einem nicht mehr aus dem Kopf geht, bestenfalls weiter erzählen oder gar selbst drüber schreiben wollen.

Schritt 6: Die letzte Vorlesung

Haben Sie schon mal was von Randy Pausch und seiner Last Lecture gehört? Oder sie sich sogar angesehen oder gelesen (sie ist tatsächlich als Buch erhältlich und immens berührend wertvoll). Pausch wusste dass er bald sterben würde und hielt sie voll Weisheit, Humor und ein wenig Wehmut. Emotion².

Georg Wawschinek schlägt vor, seine Rede so zu gestalten, als wäre es die letzte Ihres Lebens. Denn diese Intervention führt Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder zurück an den Kern dessen, wofür Sie brennen und dem WARUM dahinter:

Wenn Sie nun nur noch diese eine Rede in Ihrem halten dürften, über welches Thema würden Sie sprechen wollen? Was würde Sie bewegen?

Und vielleicht spüren auch Sie schon jetzt oder gleich dass das zu weit mehr Begeisterung, Wille und Emotion führen darf als wenn Sie sich am Fachbuch alleine orientieren würden.

Was wäre der Kerninhalt, die Emotion Ihrer Last Lecture?

Die Last Lecture ist eigentlich die Abtrittsvorlesung eines langjährigen Professors. Ich lernte diesen Begriff allerdings über den Randy PAUSCH kennen, der schon ein Jahr vor seinem Tod eben diesen von den Ärzten prophezeit bekam. Dies motivierte ihn dazu sich Gedanken zu machen darüber

Was will ich hinterlassen? Was soll besser sein, weil ich hier gewesen bin?

Diese Vorlesung wurde nicht nur mitgefilmt, sondern als CDs und sogar in Buchform veröffentlicht und berührte Millionen Menschen in vielen Ländern der Erde.

WAS ist diese Botschaft für Sie? 

Alles Liebe
Ihr Andreas Giermaier

Quellen:

Pausch, Randy (2009). Last Lecture: Die Lehren meines Lebens. Goldmann

Wawschinek, Georg (2015). Charisma fällt nicht vom Himmel: Wie Sie mit Coretelling andere für sich begeistern. Goldegg-Verlag.

Randy Pausch  Last Lecture

René Borbonus

Ali Mahlodji TEDx Talk

 

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