Selbstliebe, Leichtigkeit und Lebensfreude wiederentdecken
Obwohl ich Psychologin bin, hat es gedauert, bis ich mein Sonnenkind gefunden habe.
Was ist das Sonnenkind überhaupt?
Das Sonnenkind ist eine Metapher für das fröhliche, unbeschwerte und lebenslustige innere Kind, das bei uns Erwachsenen leider manchmal ein Schattendasein fristet. Das war bei mir nicht anders. Als berufstätige Mutter zweier Kinder bin ich „vernünftig“ geworden, führe To-do-Listen, pflege meinen Kalender und stelle rechtzeitig den Müll raus. Als Psychologin weiß ich zwar, wie wichtig es ist, dass Menschen ihre Kraftquellen finden, aber irgendwie habe ich mich doch stärker auf das Lösen von Problemen fokussiert. Erst als ich mich auf die Suche nach mehr Lebensqualität gemacht habe, ist mir mein Sonnenkind, die süße Kleine mit den wilden Locken, wieder in den Sinn gekommen und hat mein Leben bereichert…
Der verlorene Kontakt zum Sonnenkind
Oft haben wir Erwachsenen den Zugang zu unserem Sonnenkind verloren, wodurch wir uns lustlos, ausgelaugt und unkreativ fühlen. Der Kontakt zu unserem Sonnenkind wird oft durch Glaubenssätze wie „in deinem Alter macht man das nicht“ verbaut. Dabei lohnt es sich, eine Verbindung zum eigenen Sonnenkind aufzubauen, weil in unserem Sonnenkind die Lebensfreude verankert ist. Unser Sonnenkind ist die helle Seite unserer Biographie und die brauchen wir für ein erfülltes Erwachsenenleben ebenso wie die Auseinandersetzung mit eher trüben Erinnerungen.
Das Sonnenkind ist eine Metapher für das fröhliche, unbeschwerte und lebenslustige innere Kind, das bei uns Erwachsenen leider manchmal ein Schattendasein fristet. Oft haben wir den Zugang zu unserem Sonnenkind verloren, wodurch wir uns lustlos, ausgelaugt und unkreativ fühlen. Der Kontakt zu unserem Sonnenkind wird oft durch Glaubenssätze wie „in deinem Alter macht man das nicht“ verbaut. Es lohnt sich, eine Verbindung zum eigenen Sonnenkind aufzubauen, weil in unserem Sonnenkind die Lebensfreude verankert ist.
Wie lockt man sein Sonnenkind wieder hervor?
In meinem Buch das „Sonnenkind-Prinzip“ habe ich viele Anregungen zusammengetragen, die das innere Sonnenkind wiederbeleben.
Das funktioniert zum einen über unser Gedächtnis, also über unseren Kopf:
Wir können uns darum bemühen, die sonnigen Seiten der Kindheit hervorzurufen, indem wir uns zum Beispiel daran erinnern, was wir als Kind gerne gemacht haben oder daran, wer uns als Kind unterstützt und geholfen hat. Manchmal fällt uns zunächst nichts Sonniges ein, dann können wir ganz bewusst nach den sonnigen Seiten forschen. Vielleicht müssen wir etwas länger und intensiver in unserem Gedächtnis kramen. Hierfür brauchen wir die richtigen Fragen, quasi als Suchbefehl für unser Gedächtnis. Die folgenden Fragen sind als Anregung gedacht. Sie können dabei helfen, die lebendigen und frohen Seiten der Kindheit (wieder) zu entdecken.
Stelle die richtigen Fragen
Frage dich zum Beispiel:
- Was habe ich als Kind besonders gerne gespielt? Und warum?
- In welcher Umgebung habe ich mich wohl gefühlt?
- Mit wem bin ich gerne zusammen gewesen? Und warum?
- Welches Buch habe ich besonders gerne gelesen? Was hat mich an dem Buch fasziniert?
- Wann bin ich gerne in die Schule gegangen? Unter welchen Bedingungen konnte ich leicht lernen? Wer hat mich in der Schule unterstützt? Was hat mich begeistert?
Wenn du magst, kannst du deine Antworten aufschreiben und jede Antwort darauf hin überprüfen, wie deine kindliche Begeisterung (in abgewandelter Form) auch heute als Erwachsener dein Leben reicher, bunter und fröhlicher machen könnte. Frage dich:
Was kann ich von meinem Sonnenkind lernen?
Nutze deinen Körper
Ein anderer guter Weg, das Sonnenkind zu entdecken, ist über unseren Körper. Denn in unserem Körper sind nicht nur Blockaden und Traumata gespeichert, sondern auch sonnige Erfahrungen und innere Schätze. Wenn wir beispielsweise wieder hüpfen wie ein siebenjähriges Kind, wird sofort Belebung spürbar. Mit der folgenden Übung kannst du es selber ausprobieren.
Kleine Sonnenkind-Übung
Stell dich locker hin und fange an zu hüpfen. Zunächst auf beiden Beinen. Mache erst einmal kleine sanfte Hüpfer, das heißt: du hebst beim Hüpfen kaum vom Boden ab. Das ist die Ausgangsübung. Von dort aus sind einige Variationen denkbar:
- Mache größere Hüpfbewegungen.
- Hüpfe nur auf einem Bein.
- Hüpfe abwechselnd. Mal rechts, mal links, mal beide.
- Gehe in den Twist – bewege die Arme gegengleich.
- Falle in den Hüpferlauf. Die Arme schwingen dabei mit.
Bitte achte auf dich und deinen Körper. Hüpfe nur so viel, wie es dir angenehm ist.
Nach der Hüpferei schließe für einen Moment deine Augen und spüre nach. Was spürst du im Körper? Wie ist dein Energielevel? Was ist mit deiner Stimmung passiert? Das Hüpfen hat aktivierenden und wach machende Wirkung. Man kann es gut einsetzen, wenn man bei Arbeiten eine Pause braucht. Es macht besonders großen Spaß, die Übung zu mehreren zu machen. Das gemeinsame Hüpfen ist ziemlich lustig.
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Tomuschat, Julia (2017). Das Sonnenkind Prinzip. Selbstliebe, Leichtigkeit und Lebensfreude wiederentdecken.
Julia Tomuschat ist Diplom-Psychologin, NLP-Lehrtrainerin, Supervisorin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Sie arbeitet als Trainerin und Gesundheitspsychologin in den Bereichen Betriebliches Gesundheitsmanagement, Teamentwicklung, Selbstmanagement und Persönlichkeitsentwicklung. Zuvor war sie als Dozentin für Psycho-Soziales Lernen und als Lehrbeauftragte sowie Mitarbeiterin beim Projekt „Gesundheit am Arbeitsplatz“ an der Universität Duisburg-Essen tätig. Im Jahr 2008 gründete sie die „Praxis für Gesundheitsförderung“ in Lauf an der Pegnitz. Julia Tomuschat ist verheiratet und hat zwei Kinder.