Einfach überzeugen, besser verstanden werden, effektiver kommunizieren gehirngerecht mit Metaphern & Wortbildern.
Simpel für jeden zu lernen, wenn man weiß wie.
Gehirn-gerechter Schreiben mit Metaphern
Wenn wir Texte verfassen, neigen viele dazu, so knapp wie möglich zu formulieren, dazu rein abstrakte Wörter zu verwenden und dadurch schlicht im Kopf der Lesenden wenig bis kein „Involvement“ auszulösen. Eine mögliche Medizin für diese Krankheit sind Metaphern: ihre erste Aufgabe ist es, Vergleiche herzustellen. So finden wir die Wurzeln des Wortes Metapher im Griechischen
metaphora, metapherein
und bedeutet „woanders hintragen“
Dabei werden zwei Begriffe (Themen) die in unserem Kopf nicht verknüpft zu sein scheinen innerhalb eines Satzes zusammen zu bringen.
Emotionen und Gefühle mit Wortbildern wecken
Der Einsatz von Metaphern ist auch deshalb gehirngerechter als rein rationale, rein abstrakte Texte, weil dadurch manch komplex wirkende neue Situationen über die „Brücke“ der Metapher leichter verständlich, einleuchtender können werden. Zudem nutzen wir sie auch, um
Analogien ins Bekannte bislang Unvertrautes leichter zu erfassen
Vgl. Gottschling, 2015; S.23
Das Kopfkino aktivieren
„Das ist vergleichbar mit“ bietet sich als möglicherweise einfachster Weg an, eine Metapher zu finden. Je mehr Sie damit arbeiten, desto einfacher werden Sie damit „ein festes Fundament aufbauen“ wieder Land gewinnen oder in „sicheres Fahrwasser kommen“.
Metaphern – Schnellstraßen ins Gehirn
Für manche von Ihnen werde ich damit Eulen nach Athen tragen. 😉
Und doch ist es für mich immer wieder begeistert zu erleben wie einfach es sein kann manch Schwierig wirkendes mit solcherlei Wort-Bildern an schon im Gehirn vorhandenes anzudocken.
Noch in den 1980ern wurde das Gehirn in LINKes Hirn und RECHTes Hirn unterschieden, namentlich im Wernicke- findet verstehen von Sprache statt und das Brocca-Areal. Ist für die Sprachproduktion zuständig, so dachte man damals. Die aktuelle Gehirnforschung gibt uns abweichende Ideen von dem, wie unser Gehirn tatsächlich funktioniert:
Damit befasst sich der deutsche Hirnforscher und vielfacher Sachbuchautor Hans-Georg Häusel in seiner wissenschaftlichen Arbeit.
Der Mythos vom linken und rechten Gehirn
Heute wissen wir, dass es so einfach und örtlich verankert nicht ist:
Links werden Wörter und Grammatik verarbeitet , doch genauso ist die rechte Seite des Großhirns an der Sprache mit beteiligt, vor allem über Sprachmelodie, Ton und Klang.
Man ging aber davon aus, dass die Wörter irgendwie im Wernicke- und Brocca-Areal gespeichert seien. [Aktuellere] Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren sorgten nun für eine Überraschung: Wörter werden an unterschiedlichsten Stellen im Gehirn verarbeitet und gespeichert. Und diese feinen Unterschiede in der Wortverarbeitung und Sprachverarbeitung sind es, die darüber entscheiden, ob eine Werbebotschaft oder ein Produktangebot wirkt oder nicht. Unser Gehirn ist seit jeher im Prinzip eine Objekterkennungs-Emotions-Handlungsmaschine. Häusel, 2008: S. 188
Zusammenfassend kann man sagen
Sprache macht kenntlich, macht Klarheit, abhängig davon ob man mehr abstrakte oder bildhafte Sprache verwendet.
Sprache emotionalisiert: Emotionen wirken im Gehirn um ein vielfaches stärker, weswegen bildhafte und emotionale Wörter und Wendungen besonders anregen.
Sprache bewegt. Ein letzter spannender Aspekt für mich ist, dass das verwendete Wort das Potenzial dazu hat, nicht nur das „Bildgehirn“ sondern das „Bewegungsgehirn“ zu triggern: die Stellen im Gehirn die Bewegung verantwortlich sind, werden dadurch genauso aktiviert. Spannend oder?
VIDEO: Lexikon für Metaphern und Wortwelten
Für mein LernenDerZukunft.com darf ich viel schreiben, Videos machen etc. Dazu benötige ich eine möglichst gut verständliche Sprache, bestenfalls gehirn-gerecht (das ist ja mein Anspruch!). Anregungen dafür gibts in diesem Buch:
Eine Fülle an Metaphern, und Wortbildern werden hier von Stefan Gottschling an die Hand gegeben.
Einziger Wermutstropfen: das Buch in in schwarzweiß gedruckt. Aber damit kann man leben 😉
Für mich ein hilfreiches Tool für jeden Text den ich schreibe, immer wieder mal den einen oder anderen bildhaften Begriff anstatt einer „normalen“ Formulierung zu verwenden…
Lesetipps:
- Gottschling, Stefan (2015). Das Lexikon der Wortwelten: Das So-geht’s-Buch® für bildhaftes Schreiben
- Häusel, Hans-Georg (2016). Brain View: Warum Kunden kaufen.
… noch besser Schreiben lernen?
Einen Tipp für die, die ihre Fähigkeiten zu schrieben dramatisch verbessern wollen:
Stefan Gottschlings Fernseminar „Texten“: Schreiben für Werbung, Verkauf und Content-Marketing
Es handelt sich dabei um einen (Online-) Business-Lehrgang mit Abschluss „zertifizierter Werbetexter“
Seit 2000 befasst sich Andreas K. Giermaier MSc. BSc. wissenschaftlich mit gehirn-gerechten Strategien für Erfolg beim Lernen, im Business und in der Psychologie.
Mit seinem damals zusammen mit Vera F. Birkenbihl gegründeten Online-Coaching-Magazin, dem Blog „Lernen der Zukunft“ erreicht er heute hunderttausende Leser, über seinen YouTube Kanal mittlerweile Millionen.
Dadurch wurde er zum gefragten Guide durch den Dschungel des Wissens. In seiner Gesprächsreihe zum „Gelingenden Leben“ interviewt er zudem regelmäßig namhafte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und vor allem Wissenschaft.