Gewalt(ige) Schulen…

jaja gern würde ich die Tageszeitung aufschlagen und lesen:
„Gewaltige neue Ergebnisse bei PISA: wir sind ganz weit vorn, die Schüler fühlen sich superwohl beim Lernen und die Lehrerschaft hat eine Arbeitszufriedenheit höher als je zuvor…“

tja scheint doch noch einiges (vielleicht auch von mir) an Aufwand nötig, um in diese Kerbe zu stoßen.

Vielmehr hat der Verein Neustart in seiner Umfrage von 5400 Lehrern, 4500 Elternteilen und 900 Schülervertreter herausgefunden:
Durchschnittlich 50% sehen Gewalt als großes Problem, wobei beim Polytechnikum, den Sonderschulen und in den Hauptschulen die Werte sogar bei beängstigenden 90% liegen. (vgl. Die Presse)

Beängstigend? Angst kommt ja vom alt-lateinischen angustia und heißt „Enge, Beklemmung“.
Wollen wir nun kapitulieren oder nicht doch vielleicht besser nach Wegen suchen, die manchmal offen daliegen und sie mehr und mehr anwenden.

In der Strukturellen Gestaltung des Schulsystems, der Lehrerbildung (Aus und auch Weiterbildung!) Und: nicht nur das System ist mitverantwortlich, ist es nicht vielleicht vielmehr das, was wir tagtäglich machen (oder eben nicht)?

weiters wäre vielleicht auch die Schülerseite nicht außer Acht zu lassen, wenn über 5,5 Stunden pro Tag mit Medienkonsum verbracht werden (eine Frage der Qualität!) und in 80% aller Programme Gewalt vorkommt (vgl. Spitzer, Vorsicht Bildschirm!) und wir aus der Hirnforschung wissen, dass das Gehirn darauf spezialisiert ist, regeln zu extrahieren aus immer wieder umgebenden Ereignissen und das Gehirn nicht zwischen „tatsächlicher“ und gespielter oder vorgeführter Realität unterscheidet…?
wir außerdem unbewusst Lernen über Imitation

Also: frühe Erziehung zur Medienkompetenz?

DDr. Manfred Spitzer meint dazu, es sei weit sinnvoller mit Restriktionen zu arbeiten, oder versuchen sie mal einem Dreijährigen „Zuckerkompetenz“ beizubringen

Hm, vielleicht amüsieren wir uns tatsächlich bald zu Tode (;-)) wie es uns Herr Postman schon vor 30 Jahren in seinem genialen Werk „Wir amüsieren uns zu Tode“ prophezeiht hat…

Ich denke nicht und habe Vertrauen in das uns allen innewohnende POTENZ-ial, uns mehr und mehr dem anzunähern was uns helfen kann, Erziehung wieder als ent-faltung zu verstehen und so zu wertschätzen, um langfristig auch zukunftsfähig sein zu können.

Denn nachdem wir ja in einer Wissensgesellschaft leben (werden) und unsere interne Software das Kapital der Zukunft ist, worin sollten wir dann investieren…?

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